Alltagsgeschichte

Der Dreißigjährige Krieg: Zeugnisse vom Leben mit Gewalt (The Thirty Years War: Testimonies from Living with Violence). Goettingen: Wallstein, 2018.

Historical treatments of the Thirty Years War have heretofore been mainly political and military history. These grand narratives neglect people’s perceptions and experiences of violence, survival, and remembrance, as well as how the contemporary media presented events. 

Hans Medick’s documentary micro-history provides new insights into how people lived with violence in the Thirty Years War und how this violence was perceived. By choosing an episodic non-linear approach to the history of this war, and by avoiding retelling an epic narrative, he arrives at an alternative assessment of its consequences and the uncertain peace concluded in 1648. The book uses numerous firsthand accounts, many of them never published before, as well as materials from the nascent media of the time. The experience of violence is examined from the perspective of individual women and men from all levels of society, such as mercenaries and soldiers, peasants, city dwellers, and noblemen. Medick thereby brings to light astounding, even horrifying, findings that cast new light on the complex events of the war. 

Medick has not only made accessible how contemporaries perceived and coped with the everyday experiences of the war, but he has also written a new, historical-anthropological, and medial history of the Thirty Years War. 

Hans Medick has been a pioneer of micro-history and the history of everyday life. He was a tenured fellow at the Max-Planck-Institute for History in Göttingen and Professor of History at the University of Erfurt. He also taught at the University of Göttingen, the University of California - Los Angeles, Washington University in St. Louis, Johns Hopkins University, as well as the Universities of Basel and Zurich.
His other publications include his magnum opus, Weben und Überleben in Laichingen 1650-1900: Lokalgeschichte als Allgemeine Geschichte (Göttingen 1996), the collection Selbstzeugnis und Person: Transkulturelle Perspektiven, co-edited with Claudia UIbrich and Angelika Schaser (Cologne, Weimar, Vienna 2012), and the textbook Experiencing the Thirty Years War: A Brief History with Documents, with Benjamin Marschke (Boston, New York 2013). 


Deutsches Abstract:
Der Dreißigjährige Krieg »aus der Nähe«, untersucht und erzählt aus Dokumenten.

Die historischen Abhandlungen zum Dreißigjährigen Krieg bestehen bisher überwiegend aus Großerzählungen der Politik- und Militärgeschichte. Was darin jedoch entschieden zu kurz kommt, sind die konkreten Gewalterfahrungen, Lebensbewältigungen und Erinnerungen der Menschen sowie deren Darstellung in den zeitgenössischen Medien.

Das Buch von Hans Medick bringt hier neue Einsichten. In Form einer dokumentarischen Mikro-Geschichte führt es das Leben mit Gewalt im Dreißigjährigen Krieg vor Augen. Zahlreiche, zum Teil unveröfentlichte Selbstzeugnisse und die aufkommenden Massenmedien der Zeit bringen erstaunliche, ja erschreckende Befunde zu Tage. Es ist das Erleben von Gewalt aus der Perspektive einzelner Personen aller gesellschaftlichen Schichten, wie Söldner und Soldaten, Bauern, Bürger und Adelige, das neues Licht wirft auf einen komplexen kriegerischen Ereigniszusammenhang.

Damit macht Hans Medick nicht nur die Wahrnehmungen und Verarbeitungen des Kriegsalltags zugänglich, er schreibt auch eine neue, historischanthropologisch fundierte Geschichte des Dreißigjährigen Krieges.

‘People’s history’ focuses on the lives of ordinary people, with an eye to their struggles, everyday practices, beliefs, values, and
mentalities. Influenced by the Annales School and cultural anthropology, but reacting against traditional social history’s
emphasis on social structures and serial trends, its practitioners emphasize the importance of individual agency while trying
to demonstrate the complexity of lived experience, the fluidity of identity, and the subjective nature of meaning. Important types of ‘people’s history’ include ‘history from below,’ Alltagsgeschichte (the ‘history of everyday life’), and ‘microhistory,’ all of which involve a dramatic reduction of historical scale, focusing on a single individual, community, or spectacular event.

Wydawnictwo Wilk Stepowy ul. Św. Ducha 3-7, 82-300 Elbląg, tel. (55) 625 60 00 KOMITET REDAKCYJNY REDAKTOR: prof. dr hab. Andrzej Groth (redaktor tematyczny -historia nowożytna) CZŁONKOWIE: prof. dr hab. Wiesław Długokęcki (redaktor tematyczny -historia średniowieczna) prof. dr hab. Andrzej Romanow (redaktor tematyczny -historia najnowsza i prasoznawstwo) ks. prof. dr hab. Wojciech Zawadzki (redaktor tematyczny -historia nowożytna, historia Kościoła) ks. dr Mieczysław Józefczyk dr Dieter Heckmann (redaktor językowy -teksty w języku niemieckim) dr Grażyna Nawrolska (redaktor tematyczny -archeologia i dziedziny pokrewne) Jacek Nowiński (redaktor tematyczny -archiwistyka i dziedziny pokrewne) Wiesława Rynkiewicz-Domino (redaktor tematyczny -historia sztuki i dziedziny pokrewne) Sekretarz redakcji -Magdalena Kwiatkowska

Die vorliegende Arbeit analysiert in zwei Teilen das Tagebuch des nazifreundlichen Schweizers Hans Fenner, einmal seine Erfahrungen als schweizerischer Stundent in Nazideutschland, einmal seine Erfahrungen als deutschfreundlicher Schweizer im Aktivdienst.

Der erste Analyseteil dieser Arbeit bietet einen exemplarischen Einblick, wie ein junger Schweizer das „Dritte Reich“ erfahren konnte. Es wird gezeigt, dass Hans Fenner mit einer unvoreingenommenen bis wohlwollenden Haltung ins „Dritte Reich“ kommt und sich schnell dafür zu begeistern beginnt. Diese Entwicklung wird durch die von ihm als äussert freundlich empfundene Aufnahme in Deutschland und bald entstehende freundschaftliche Beziehungen zu Deutschen gefördert. Auf Basis von Studien über britische und irische BesucherInnen, schweizerische Diplomaten, Zustimmungsursachen in der Deutschen Bevölkerung und dem vorliegenden Tagebuch werden analytische Kategorien bestimmt. Bei der Analyse von Hans Fenners Wahrnehmung und Beurteilung des „Dritten Reichs“ nach diesen Kategorien wurde deutlich, dass der vermeintliche nationale Wiederaufstieg Deutschlands, die autoritäre Staatsform, der Antikommunismus, die Idee der „Volksgemeinschaft“, die konservativen Geschlechtervorstellungen, sowie die ideologische Durchdringung des Alltags und die propagandistischen Inszenierungen des „Dritten Reichs“ von Hans Fenner positiv erfahren werden. Schwieriger gestaltete es sich, die Bedeutung der Kategorie Antisemitismus für seine Wahrnehmung und Beurteilung des nationalsozialistischen Deutschlands zu fassen. Er ist vermutlich latenter, aber nicht fanatischer Antisemit. Obwohl er mit Sicherheit Kenntnis von der Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Deutschen hat, hat dieses Wissen keinerlei abschwächenden Einfluss auf seine Begeisterung für das nationalsozialistische Deutschland. In seinem Tagebuch blendet er den Antisemitismus und die Judenverfolgungen des „Dritten Reichs“ komplett aus. Zwiespältig ist Hans Fenners Verhältnis zur Kategorie Krieg. Wie gezeigt wird, lässt sich seine Kriegswahrnehmung in zwei Ausprägungen unterteilen: einmal in eine verklärende, heroisierende Variante und einmal in die Alltagserfahrung der Kriegszeit. Für die verklärte, heroisierende Form gilt, dass er sie als positiven Aspekt des „Dritten Reichs“ wahrnimmt. Der Krieg in seiner Alltagsrealität stört hingegen sein gutes Verhältnis zum nationalsozialistischen Deutschland. Dies zeigt sich, wenn man die Entwicklung seiner deutschfreundlichen Haltung im Laufe des Zweiten Weltkrieges nachgeht: Der von Deutschland verursachte Kriegsausbruch stört seine günstige Wahrnehmung erstmals empfindlich. Mit den deutschen Kriegserfolgen erstarkt seine beifällige Einstellung dann wieder, um mit der sich abzeichnenden Niederlage schrittweise zu schrumpfen. Hans Fenners Deutschfreundlichkeit beeinflusst seine Haltung zur Schweiz. Obwohl er nicht zum Landesverräter wird oder den Fronten angehört, würde er wohl eine „Anpassung“ der Schweiz an das „neue Europa“ befürworten. Eine gewaltsame Annexion der Schweiz durch das Deutsche Reich scheint er jedoch nicht herbeizusehnen. Seine Haltung gleicht derjenigen der Zürcher Offiziere um Oberstkorpskommandant Ulrich Wille und Oberst Gustav Däniker, mit denen er möglicherweise auch in persönlichem Kontakt steht.

Der zweite Analyseteil dieser Arbeit befasst sich mit der Aktivdiensterfahrung Hans Fenners und setzt diese mit dem bisherigen Forschungsstand in Verbindung. Viele bisherige Erkenntnisse zur Erfahrungsgeschichte des Aktivdienstes wurden dabei bestätigt: So Hans Dejungs These von der Heterogenität der Aktivdiensterfahrung. Weiter wird seine Annahme bekräftigt, dass manche Aktivdienstleistende sinnstiftende, patriotische Deutungsmuster bereits während und nicht erst nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen, jene Diskurse aber teilweise an der Realität scheiterten. Gleichfalls stützt das Selbstzeugnis Dejungs Feststellung, dass die meisten Dienstleistenden den von der Armeeführung propagierte Diskurs der Männlichkeitssteigerung durch das Soldat- und Offizierssein nicht übernahmen. Hans Fenners Tagebuch bestätigt zudem, dass die Offizierslaufbahn, entgegen der Propagandaschriften der Armee, in der Realität fast nur Angehörigen der oberen Gesellschaftsschichten offen stand. Dass ein militärischer oft einen gesellschaftlichen Aufstieg nach sich zog, wird ebenfalls bezeugt. Dejungs Verdacht, dass eine von der Armeeleitung propagierte, rangübergreifende Kameradschaft in der Realität des Aktivdienstes nicht existierte, erhärtet sich durch Hans Fenners Tagebuch. Das Gleiche gilt für die bisher nur durch ZeitzeugInnen-Interviews bestätigte Erkenntnis Dejungs, dass in der Regel folgenlose kleinere Eskalationen zwischen Truppe und Offizieren häufig vorkamen. In der Quelle lässt sich überdies die Existenz einer soldatischen Subkultur, wie sie von Dejung beschrieben wird, ausmachen. Fernerhin scheint das Selbstzeugnis auch Dejungs These, dass während des Aktivdienstes das Militärische männlich und das Zivile weiblich konnotiert war, zu belegen.

Hans Fenners Tagebuch bestätigt aber nicht nur die bisherigen Erkenntnisse der Aktivdienstforschung, sondern ermöglicht auch neue Ansätze: So spielt in seinem Fall der Wehrsport eine wichtige Rolle dabei, dass er trotz seiner niederen sozialen Herkunft Offizier werden kann. Zwischen Mannschaft und Offizieren tritt der Wehrsport ausserdem als ein Element auf, das Grenzen verwischen lassen kann. Die vorgenommene Untersuchung von Hans Fenners Werdegang zum Offizier zeigt noch einen weiteren Punkt auf: Es ist für einen Aktivdienstleistenden wie Hans Fenner zumindest denkbar, dass eine deutschfreundliche Haltung ein Hindernis für eine militärische Karriere darstellen kann. Das Selbstzeugnis zeigt zudem, dass sich die soldatische Subkultur - anders als bisher angenommen - womöglich einzig auf den soldatischen Rang beschränkte. Ferner wirft das Tagebuch die Frage auf, ob nicht auch eine deutschfeindliche Einstellung zu den Merkmalen besagter soldatischer Subkultur zu rechnen wäre. Anders als Dejung, der von einer generellen Spannung zwischen Offizieren und Soldaten berichtet, weckt die Quelle eher den Eindruck, dass Eskalationen zwischen Vorgesetzten und Mannschaft in der Regel situationsbedingt entstanden. Ansonsten zeugt Hans Fenners Tagebuch durchaus auch von vertrauensvollen Beziehungen zwischen Soldaten und Offizieren. Dabei scheint, wie auch Dejung feststellt, die Persönlichkeit des Offiziers der ausschlaggebende Faktor für ein gutes oder schlechtes Verhältnis zu sein. Ferner wurde deutlich, dass sich Kühnes für die Wehrmacht gemachte Feststellung, dass unverheiratete junge Männer den Diskurs der Armee als Ersatzfamilie schnell übernahmen, sich in Hans Fenners Fall auf die Schweizer Armee übertragen lässt. Das im Tagebuch gewonnene Bild von teilweise sehr schwierigen Beziehungen zwischen Armee und Zivilbevölkerung steht im Widerspruch zur bisherigen Literatur, welche die integrative Funktion der Armee betont. Auch wenn man berücksichtigt, dass der deutschfreundliche, armeebegeisterte Hans Fenner die Beziehung zwischen Armee und Teilen der Zivilbevölkerung vielleicht negativer wahrnahm als das Gros der SchweizerInnen, stimmen die in seinem Tagebuch geschilderten Spannungen nicht ganz mit dem homogenen Bild überein, wie es in der bisherigen Literatur zum Aktivdienst suggeriert wird.
Exemplarische Einblicke gibt diese Untersuchung in die bisher von der Forschung noch kaum untersuchte Rolle der Unteroffiziere: In der Quelle treten die Unteroffiziere in einer unklaren Stellung zwischen Offizieren und Soldaten auf. Tendenziell scheinen sie den Soldaten gleichwohl näher gestanden zu haben als den Offizieren. Ebenfalls bisher weitgehend unerforscht ist das Verhältnis zwischen den Offiziersrängen. Hans Fenners Tagebuch erweckt den Eindruck von den Offizieren als nach unten abgeschlossene Gruppe. Trotz teilweise heftiger Spannungen zwischen den einzelnen Offiziersgraden, sind die Grenzen nach oben relativ offen.

Wie Hämmerle feststellt, sind Tagebücher nur in ihrem biographischen Kontext zu verstehen.  Dies zeigte sich deutlich bei der Untersuchung von Hans Fenners Tagebuch. Viele Erfahrungen die er im Aktivdienst macht, sind ohne die Kenntnis von seinen Erfahrungen im nationalsozialistischen Deutschland nicht zu verstehen. Besonders deutlich wurde dies bei der Untersuchung von Hans Fenners Soldatenideal. Es zeigte sich, dass dieses sowohl an das nationalsozialistische, als auch an das der deutschfreundlichen Zürcher Offiziere erinnert. Aber auch sonst sind Teilaspekte seiner Erfahrungen im Aktivdienst geprägt von seiner Deutschfreundlichkeit und der damit verbundenen Geisteshaltungen. So vermutlich seine hohe Bereitschaft, patriotische und armeeverklärende Diskurse zu übernehmen, seine - im Vergleich mit vielen anderen Soldaten - relativ leichte Akzeptanz des autoritären Systems der Armee und wahrscheinlich auch seine auffallend negative Wahrnehmung von Teilen der Zivilbevölkerung. Sein Verhältnis zu seinen Mitsoldaten und womöglich auch seine militärische Karriere leiden unter seiner Deutschfreundlichkeit. Es liesse sich sagen, dass Hans Fenner mit seiner Deutschfreundlichkeit eine Geisteshaltung in den Aktivdienst mitbringt, die zu einer spezifischen Erfahrung des Aktivdienstes führt.

In enger Zusammenarbeit von Vertretern aus Archäologie, Geschichtswissenschaft und Kunstgeschichtsforschung wurden im DFG-Netzwerk "Neue alte Sachlichkeit – Realienkunde des Mittelalters in kulturhistorischer Perspektive" methodisch innovative Wege der kulturhistorischen Interpretation erprobt, bei denen die Sachüberlieferung selbst den Ausgangspunkt historischer Erkenntnis bildet. Gemäß dem Leitsatz "mundus in gutta" galt es, die im Wassertropfen des Objekts repräsentierte Wirklichkeiten in einem analytischen Dreischritt in ihrer historischen Dimension wieder sichtbar werden zu lassen. Die so behandelten Objektbeispiele wie etwa Gebäude, Fahnen, Pilgerzeichen oder Kleidungsstücke spannen dabei einen großen Bogen zwischen sehr verschiedenen Objekttypen. Der Sammelband bietet insbesondere fortgeschrittenen Studierenden verschiedener Fachrichtungen eine erste Orientierung über methodische Ansätze und liefert ein breites Spektrum an Fallbeispielen.

Studie a články 36 JOSEF ŠRÁMEK Vzpomínky Josefa Volfa na válku roku 1866 v kontextu vývoje moderního vojenského dějepisectví aneb Jak sedlák z Máslojed předběhl historiky Prusko−rakouská válka roku 1866 se hluboce zapsala do paměti současníků. Svědectví o průběhu bojů v okolí dějiště rozhodující bitvy na Chlumu u Hradce Králové tak podává do dnešních dob celá řada obecních, školních, farních a dalších kronik. 1) Mezi nimi ovšem vyniká pramen jiný. Jsou jím tiskem vydané paměti sedláka z obce Máslojedy Josefa Volfa. Josef Volf jako šestiletý chlapec prusko−rakouskou válku zažil na vlastní kůži (Máslojedy sousedí se smutně proslulým lesem Svíb, který dodnes symbolizuje nezměrné krveprolití války roku 1866) a tato zkušenost jej poznamenala na celý život. Jak Josef Volf ve svých pamětech sám píše: "Velký zájem ke všem památkám z této války se zakořenil pevně v mém srdci i tím, že jako útlý chlapec jsem viděl ony hrůzy a slyšel sténání a křik raněných vojáků a pak přemýšlel jsem, co tisíců nejlepších zdravých mužů v jarém věku padlo za oběť násilné smrti a bez rakví bylo do společných hrobů naházeno a hlínou zahrnuto." Své vlastní vzpomínky na válku Josef Volf doplňoval z vyprávění otce i staršího bratra a dalších pamětníků, vedle toho ale studoval také první odbornou literaturu, a to včetně děl německé provenience. 2) Dlouho před zřízením muzea na Chlumu, které sám před rokem 1936 inicioval, Josef Volf působil sice jako neoficiální, avšak vyhledávaný průvodce po královéhradeckém bojišti a dostal tak příležitost hovořit i s přímými účastníky bojů a poznat jejich náhled na to, co se osudného 3. července 1866 na bojišti dělo. 3) Oblibu Volfovy knihy, která byla poprvé vydána v roce 1927, potvrzuje dvojí vydání, jež vyšlo v několika dotiscích. Svou cenu si přitom toto dílo podrželo dodnes. Lze jen litovat toho, že tento cenný spis nepatří k právě dostupným. 4) Čtenářům časopisu Bellum 1866 jsou Volfovy Vzpomínky na válku roku 1866 určitě dobře známé. Přesto si dovolím pro komfort čtenáře obsah knihy stručně 1) Srov. SVATOŇOVÁ Stanislava -ŠŮLA Jaroslav -ZIMMERMANN Petr (edd.): Válka roku 1866 na královéhradecku pohledem současníků. Výbor z obecních, farních a školních kronik regionu. Hradec Králové 1991, resp. KUBŮ František: Bitva u Hradce Králové 3. července 1866 ve světle místních kronik. In:, Historie a vojenství 40, 1991, s. 3−27. 2 Josef Volf se odkazuje např. na knihu Otakara Jedničky nebo paměti maršála Mollinariho. Srov. JEDLIČKA Otakar: Boje v Čechách a na Moravě za války roku 1866. Díly I−III. Pardubice 1883; MOLLINARY Anton: Sechsundvierzig Jahren im österreich−ungarischen Heere 1833−1879. Bände I−II. Zürich 1905. 3) VOLF Josef: Vzpomínky na válku roku 1866 (Zároveň průvodce po bojišti královéhradeckém). Hradec Králové 1934, s. 3−4. Svůj životopis podal TÝŽ: Z pamětí starého českého sedláka. Kus selské historie z 2. poloviny XIX. století. Hradec Králové 1932, s. 251−257. 4) V případě nedostupnosti knihy ve fondech veřejných knihoven lze čerpat z internetového přepisu na adrese (citováno k 11. 8. 2014).

DerschweizergraphikerernstDerendinger(1883-1973)erlebtedierussischeme-tropolemoskaualsFremderimsinnegeorgsimmels:erwareiner,derheutekam undmorgenblieb. 1 seineerinnerungen,dieerkurznachseinererzwungenenrückkehrindieschweizniederschrieb,sindeinaußerordentlichesDokumentüberAlltag undArbeit in einer stadt, die wie kaum eine andere durch politische revolution undsozialenWandelverändertwurde. 2 siezeichnensichdurchmehreremerkmale aus,diesievonanderenQuellenüberdenmoskauerAlltagabheben:erstensdurch Derendingers schweizer Herkunft, die dazu führte, dass er sich in den fast drei Jahrzehnten seines russischen lebens einen distanzierten und forschenden Blick aufseineneueHeimatbewahrte.einmaßstabDerendingersbliebendieschweizer Verhältnisse, in denen er aufgewachsen war und die Bedingungen, die er in den erstenJahrenseinerBerufstätigkeitinDeutschlandkennenlernte.Zweitenszeichnen sichdieerinnerungendurchihrelangeZeitspanneaus,dievonderspätenZarenzeit über die Zäsuren von 1914 und 1917 hinweg bis zu den massenverfolgungen des "großenterror"reicht,diedazuführten,dassderAusländerDerendingerdiesow-jetischeHauptstadtverlassenmusste.Drittensbestechensiedurchdieperspektive des Facharbeiters, der über seinen eigenen privaten und fachlichen Wertehimmel verfügte,dersichwederderrussischenArbeiterschaftnochderelitedermetropole zugehörigfühlteundurteilsfreudigseineumweltunddieZeitläuftekommentierte. obwohl seine soziale lage nach der revolution prekär und teilweise katastrophal war,definierteersichstetsüberBerufundAusbildung,dieihmauchinschweren Zeiten ein Auskommen verschafften. schließlich zeichnen sich die erzählungen Derendingers durch das politische und soziale interesse desVerfassers aus, durch seine eigenenVorstellungen von sozialismus und gerechtigkeit, seine dezidierten urteileüberrusslandundmoskauvorundnachderbolschewistischenrevolution. WährendseinesgesamtenAufenthalteserhieltersichseineneugieraufdiefremde 1 Georg Simmel,soziologie.untersuchungenüberdieFormenderVergesellschaftung,Berlin 1908,509-512. 2 Christine Gehrig-Straube/ Carsten Goehrke (Hg.),ernstDerendinger,erzählungenausdem leben.Als graphiker in moskau von 1910 bis 1938, Zürich 2006. imAufsatz werden die ei-gentümlichkeitenundFehlerderorthographieernstDerendingers,dieindereditionabgebildet sind,übernommen.FüreineähnlicheveröffentlichterussischeAutobiographie,dieallerdingsnur die Zarenzeit umfasst vgl. Reginald E. Zelnik (Hg.), A radical Worker in tsarist russia. the AutobiographyofsemënivanovichKanatchikov,stanford,cal.1986.

Anhand von Funden aus den Grabungen an der sog. „Bernwardsmauer“ in Hildesheim und der überlieferten Nachlassaufstellung eines Hildesheimer Domherren werden Aspekte der Haushaltsführung und der Speisezubereitung im 16./17. Jahrhundert dargestellt.

"An analysis of the past through the prism of sexual experience produces emotionally charged memories, which only foster passionate responses but hinder a scholarly approach. The danger of such a one-sided position is obvious for the international scholarly community, and historians are aware that in studying this topic they must overcome not only social opposition but also their own preconceptions. This article analyzes German and Russian traditions of memory (and amnesia) in relation to rape, and proposes ways in which this painful question can be addressed at present.
      Key words: World war two, sexual violence, rape, historical memory"

This paper describes the situation and experiences of a group who - although in significant numbers not self-defining as Jewish - were persecuted in the category of "Geltungsjuden" under national socialist rule. Contrary to general assumption, the majority of "Geltungsjuden" were deported and murdered in 1941 and 1942. Still, as they had one non-Jewish parent, many a Geltungsjude achieved to be deported later, if at all, thus experiencing the late war years inside the "Reich", but also the specific situation navigating as in-between the non-Jewish majority and the remainder of Jewish communities. The paper deals both with persecution mechanisms and with individual coping strategies in war-time town life, in work deployments and in concentration camps Theresienstadt and Auschwitz.

Fogalomtörténeti vázlat "TSZ-elnök ha felül a lovára, Rávágtat egy kukoricatáblára, Hátrateszi a kezét, Azt a »piszkos« két kezét: »Dolgozzatok, az anyátok mindenét!«" Potta Géza, abaújszinai prímás és bandája A kulák igazi arca -ez a címe annak a kötetnek, amit a Magyar Dolgozók Pártja azért adott ki, hogy a széles közvéleményt is pontosan tájékoztassa a kulák valóságos karakteréről. 1 Ha belelapozunk a műbe, rövid úton be fogjuk látni, hogy a kulákok kétségkívül ördögök, a kommunisták pedig angyalként sietnek az olvasó segítségére, hogy biztosan felismerjék az ellenséget. Kulák golgota -ez viszont egy 2003-ban megjelent kötet (és mögötte egy film) címe, melynek célja ugyancsak az, hogy világossá tegye a kulák tényleges jellegét. 2 Már a címből kitetszik, hogy itt a kulák az, aki szenvedéseivel megvált, aki az 1950-es évek Krisztusa. Pusztulj kulák! -ez pedig egy 1996-ban megjelent mű címe, melyet azért publikált szerzője, hogy az olvasó előtt feltárja a kommunisták igazi arcát. 3 A címül szolgáló felszólítás a kommunisták intencióját fejezi ki, és ezzel arra mutat rá, hogy a kommunisták minden jel szerint ördögök, míg a kulákok -ha nem is jóságukat, de ártatlanságukat tekintve mindenképpen -angyalok.

Egy kísérleti könyvet tart kezében az olvasó. Olyan emberek élettörténeteit kívánja bemutatni, akik átélői, tanúi voltak a második világháború utáni telepítéseknek. Magyarországi németek, felvidéki és földmunkás magyarok ők, akiknek nagy része az állam szemében bűnösnek számított, és ezért elűzték őket szülőföldjükről, hogy egy számukra másik világban kezdjék újra életüket. A mű célja, hogy egy Buda környéki község szemszögén keresztül mutassa be a történéseket. Kísérletünkhöz három nagyítót használtunk, amely a kötet három pillérét is jelenti. Az elsőben a nagypolitikát igyekszünk áttekinteni, a másodikban pedig azt a régiót, ahol ezek az események lezajlottak. A har-madik rész szól a tanúk sorsáról. Történelmi esszénk témája tehát az elveszett és megtalált haza története, amelyet ezek az emberek csak hazáiknak tudnak nevezni.

Dieses Buch ist ein Versuch. Vorgestellt werden darin die Lebensgeschich-ten der Menschen, die Überlebende und Zeugen der Siedlungen nach dem Zweiten Weltkrieg waren. Sie sind die Ungarndeutschen, die Oberländer und die ungarischen Bauern, die vom Staat als Schuldige betrachtet waren, deswegen wurden sie aus ihrer Heimat vertrieben und dadurch zu einem Neubeginn in einer fremden Welt gezwungen. Das Ziel dieses Buches ist, die Ereignisse aus dem Aspekt einer Gemeinde im Ofner Bergland zu zei-gen. Der Versuch nimmt drei größere Themen unter die Lupe, welche als Basis dienen. Das erste Thema beschäftigt sich mit der großen Politik und im Zweiten wird die Region vorgestellt, in der sich die Ereignisse abspielten. Das dritte große Teil thematisiert die Schicksale der Zeugen. Es handelt darüber, woher sie kamen und wo sie ankamen. Das Thema unseres historischen Essays ist also die Geschichte der ver-lorenen und wiedergefundenen Heimat, an der diese Menschen nur als ihre Heimatländer denken können.

Als weit verbreitetes Alltagsmedium des ausgehenden 19. und
beginnenden 20. Jahrhunderts ermöglichen Postkarten
einen Blick „von unten” auf Geschichte. ŠTAJER-MARK sucht
in Postkartenbildern und -texten nach Spuren der gemeinsamen
Geschichte von slowenisch und deutschsprachigen Menschen in der historischen Untersteiermark / Spodnja Štajerska.

Vzpomínky Libuše Kodymové jsou typickým příkladem textů, které jsou uloženy v Archivu dějin všedního dne v Historickém ústavu Akademie věd České republiky. Příběh její a jejích předků by zůstal zapomenut, nebýt záslužné práce socioložky Jany Losové a historika Milana Hlavačky, kteří v 90. letech iniciovali sbírkovou akci k získání rozmanitých ego-dokumentů z rukou laické veřejnosti. Jejich tehdejší aktivita byla natolik úspěšná, že se jim během krátké doby podařilo nashromáždit téměř 500 textů, mnohdy doplněných i fotografiemi vzpomínajících či vzpomínaných. V roce 2016 převzal sbírku do správy historik Vojtěch Kessler, pracovník oddělení dějin 19. století Historického ústavu AV ČR a inicioval projekt Databáze dějin všedního dne, tedy digitalizaci a zpracování původního korpusu textů. Samotná Databáze pak vznikala pod záštitou vědeckého programu Strategie AV21.

Der Beitrag behandelt grundlegende Fragen ästhetischer Erfahrung im Alltag und ihrer Erforschung aus der Perspektive empirischer Kulturwissenschaft. Dazu geht er auf den historischen Prozess der Ästhetisierung des Alltags ein, setzt sich mit gängigen Vorstellungen von ästhetischer Relevanz und Qualität auseinander und erörtert wichtige Vorschläge zur differenzierten Bestimmung und Beschreibung ästhetischer Alltagserfahrung; das beginnt mit Kant und führt über Dewey zu Alfred Gell, Gernot Böhme, Wolfgang Fritz Haug, Gabor Páal, Gerhard Schulze,  Wolfgang Welsch, Hans-Otto Hügel, Winfried Fluck und Thomas Hausmanninger bis zur evolutionären Ästhetik. Der Körper als Ort ästhetischer Erfahrung erfährt dabei besondere Aufmerksamkeit.

At a conference in 2007 in his honour at the University of Michigan, Alf Lüdtke commented that there are many different ways to research the history of everyday life: its practitioners are still more united by the questions they ask than by how they seek their answers. Its pluralism, and its marginality, has allowed Alltagsgeschichte  to serve as a conduit for epistemological innovation into modern German history from other fields, such as the linguistic, postmodern, cultural and spatial turns. Yet the characteristically eigensinnig lack of consensus can make it challenging for individual scholars to explain precisely what they mean by Alltagsgeschichte  to their readers.
In this issue, German History  is pleased to bring together an international panel of distinguished historians who are either practitioners of Alltagsgeschichte  or whose scholarship has been significantly influenced by it: Elissa Mailänder Koslov (Kulturwissenschaftliches Institut Essen), Gideon Reuveni  (University of Melbourne), Paul Steege  (Villanova University), and Dennis Sweeney  (University of Alberta).
Since the 1960s, historians of everyday life have investigated many different periods of German history, but none so much as the Nazi era. It seems fitting then to focus this Forum on the brown elephant in the room. The contributors have been asked to think about how the history of everyday life has altered our interpretations of the Third Reich in particular and modern German history more broadly. But rather than starting with a framing question from the moderator, we begin instead with the sceptical doubts of a panellist. It would hardly be a Forum on Alltagsgeschichte  without unruly acts of reappropriation. Andrew Stuart Bergerson  (University of Missouri – Kansas City) moderates the discussion.

istoire par en bas », « histoire vue de l'intérieur », l' Alltagsgeschichte est d'abord un problème de traduction. « Histoire du quotidien » est finalement un pis-aller, fauteur de malentendus, et « histoire du vécu » conviendrait sans doute mieux. Au départ était le souci de réorienter le projecteur de la recherche historique vers les « perdants de l'histoire » : vers les domestiques pour expliquer la société bourgeoise, ou vers les prisonniers pour expliquer la guerre. La perspective s'est ensuite élargie, à mesure que les Alltagshistoriker tentèrent de systématiser la notion de « quotidien ». Aujourd'hui, l'Alltagsgeschichte est devenue en Allemagne l'un des centres de gravité de la science historique, surtout pour les périodes moderne et contemporaine, en développant ses méthodes, ses institutions et ses revues propres.

Julio 2008 en Granada. Fue el último día de mi estancia de investigación, después de haber pasado bastante tiempo en esta ciudad. Por casualidad, fui a una exposición de fotografía en el centro cultural de la Universidad, en la Casa de Porras. Allí ví una exposición sorprendente con el título Estudiantes en cuerpo y alma de un fotógrafo, para mi desconocido, llamado Marcos Corzo. Trató de describir con sus fotografías que es la vida cotidiana de un estudiante en Granada, en las palabras del propio Marcos Corzo: "[… ] exponiendo una lista de emociones y miradas capaces de encontrar un vínculo entre el espectáculo de la realidad y la magia de la creación; una comunión entre la belleza y la reflexión, entre la mirada y la impresión. El fotógrafo, que merodea por escenarios emocionales ofrece imágenes para el ensueño, para la evocación, para la hermosura y la exaltación […]". 1 También yo había sido estudiante en Granada, a finales de los noventa, con el intercambio Erasmus y posteriormente con el doctorado. Y precisamente en mi último dia en Granada ví la fotografía de un letrero donde solo se leía: Aula 12, y abajo como explicación: en el Centro de Lenguas modernas. En otra foto se veían estudiantes subiendo las escaleras de la facultad de ciencias, en otra un piso compartido cualquiera, y en otra, una parada de autobus en la Gran Via con estudiantes y sus carpetas, esperando. Por casualidad, esa era también mi parada diaria, y la vida que vi retratada durante años también fue la mía. ¿Por qué recuerdo tan bien esa exposición? ¿Por qué me emocionó tanto, a pesar de su sencillez? O, mejor: ¿Por qué el fotógrafo se decidió a hacer una exposición con motivos tan normales que todos pueden ver cada día en la misma ciudad en vivo? Creo que estaba en la misma condición que yo. Quizá fue un estudiante que estaba acabando la carrera, y con eso se dio cuenta de algo fundamental: lo que pierde definitivamente no es la ciencia, o la Alhambra o los amigos, sino la vida cotidiana del estudiante. Y es allí donde se percibe la vida cotidiana: solo aparece en momentos especiales, quizá extremos, donde lo normal y diario se ve alterado o desaparece por completo. Nace la nostalgia, tan ligada a la vida cotidiana para los espectatores.

Since the 1990s, historical research on the relationship between bodies and technology has enriched our understanding of different perceptions and representations of artificial bodies in the modern era. This debate came into sharp relief in the debate on cyborgs. In this article, our main focus will not be on whether artificial body modifications have new features that allow us to label bodies cyborgs. Instead, we suggest an approach to adopt innovative ways to investigate technified body practices within their specific technological environment. Based on our concept of bodies as interfaces between technology and the humane, our contribution seeks to shed light on everyday practices. In particular microhistorical approaches, which strengthen the user’s perspective on technology, i.e. the cultural appropriation of technology is of foremost interest in everyday contexts of body-technology interactions.

Zugegeben, über die Geschichte des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem neu nachzudenken, mag überflüssig erscheinen, doch für eine Gemeinschaft wie der Ritterorden vom Heiligen Grab ist die Frage nach seiner Entstehung und seiner über viele Jahre und Jahrzehnte hin ausgeformten Tradition nicht unerheblich.
Gerade heute, wo mit vielen Formen des gesellschaftlichen und privaten Zusammenlebens gebrochen wird, scheint es angemessen, dass auch ein Ritterorden, zumal ein geistlicher Ritterorden, sich seine Ursprünge neu vergegenwärtigt, um sich über sein Tun zu vergewissern und zukunftsfähig zu bleiben.
In der Renaissance und noch mehr im Zeitalter der Konfessionalisierung waren die Ritter vom Heiligen Grab bemüht, die Entstehung des Ordens in die Zeit der Kreuzzüge zurückzudatieren. Tatsächlich entstand die Tradition zu einer Zeit, als das Ritterwesen seine ursprüngliche kriegerische Bedeutung verloren hatte. Wenn auch nicht den ersten Rittern, so doch denen späterer Jahrhunderte bot der Ritterorden die Gelegenheit, den wirtschaftlich bereits erfolgten sozialen Aufstieg mit der Erhebung in den Ritterstand zu manifestieren. Wobei hier bei näherer Betrachtung sicherlich auch noch regionale Unterschiede zu berücksichtigen sind.
Die Ambivalenz des Ritterordens wird daran offenbar, dass es z. B. auf der Iberischen Halbinsel und in Frankreich und den Niederlanden im 16. Jahrhundert Bemühungen gab, die Ritter zu lokalen Kommunitäten zusammenzufassen. Eine Kommunität, die vielleicht auch zukünftige Heilig-Land-Pilger in ihre Reihen hätte aufnehmen können, wäre von außen betrachtet wenigstens als Adelsgesellschaft und damit auch als „Ritterorden“ wahrgenommen worden.
In jeglicher Hinsicht und durch alle Jahrhunderte bis heute hin gibt der Ritterorden von Heiligen Grab zu Jerusalem ein ambivalentes Erscheinungsbild ab, was es zusätzlich erschwert, ihn in angemessener Weise einzuordnen zwischen Orden und Rittertum, Adel und Bürgerlichkeit, geistlicher Gemeinschaft und Hofgalanterie, Kriegertum und Pilgerwesen sowie schließlich spiritueller Gemeinschaft und päpstlichem Verdienstorden.
Diese Ambivalenz birgt die Gefahr, dass Legenden weiterhin gepflegt werden können. Sie bietet aber vor allem die Chance, dass der päpstliche Ritterorden eben wegen seiner Herkunft und seiner zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich stark beanspruchten Traditionen auch in der Zukunft wandlungsfähig sein wird.
Dieser päpstliche Ritterorden wird seinen festen Sitz im Leben der katholischen Kirche auch im 21. Jahrhundert haben, solange er seinen Blick auf das Heilige Grab und den Auferstandenen Herrn Jesus Christus richtet.

Este artículo hace uso de los métodos de la Microhistoria Italiana, la Alltagsgeschichte alemana y el “giro local” para analizar el franquismo desde abajo, tratando de explorar la compleja relación entre Estado y sociedad con especial atención a las vías de contacto entre los españoles corrientes y la dictadura en la vida cotidiana. En definitiva, en estas páginas trata de demostrar la validez de una perspectiva desde lo local para el examen de temas como la represión, las luchas de poder, la construcción política del régimen, los movimientos de oposición, las actitudes sociales o los procesos de nacionalización.

Der Beitrag zielt darauf ab, anhand des Beispiels der Umweltbewusstseinsstudie 2012 und vor allem ihrer praxistheoretischen Orientierung exemplarisch aufzuzeigen, mit welchen methodologischen Konsequenzen die vorliegende Gegenstandsbestimmung verbunden war. Er beschäftigt sich dazu mit der theorieorientierten Kopplung von Instrumenten in einem sequentiellen Mixed-Methods-Design. Diskutiert wird auch, welche Herausforderungen und Probleme damit verbunden waren.

This article focuses on Berliners of mixed Jewish-non-Jewish ancestry categorized as Geltungsjuden under the racial laws. Of several thousand in 1939, about 1.000 survived the war. As the Geltungsjuden categorization was handled adversely and formalized, Geltungsjuden were a heterogeneous group of various denominations, some well integrated in Jewish society, some with hardly any Jewish affiliations. The article details and gives examples on the specific survival strategies implemented by Geltungsjuden, describing the issues of inclusion and exclusion Geltungsjuden, the Jewish community, and their representatives had to negotiate and resolve under the threats of everyday persecution and impending deportation

This paper approaches the story of women’s negotiations with social reforms in late colonial urban Bengal through an analysis of private reminiscences of elderly Muslim and Hindu women. Skirting the larger stories of nationalist transformation, conflict and dislocation that so often dominate discussions of Muslim-Hindu relations in the subcontinent, the life stories analyzed here foreground an intimate realm of everyday experiences that captures a ‘feeling’ for a bygone time and context, and the complex linkages between public memory and individual biography. The paper also pays attention to the oral narratives as inter-subjective, dialogically produced ‘texts’ that are fraught with tensions.