In den USA bleiben bereits Passagierinnen und Passagiere weg, weltweit sorgen sich Airlines um das künftige Geschäft. Schuld ist die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump.
Noch rätselt die Luftfahrtindustrie allerdings über die künftigen Bedingungen, während die EU und USA verhandeln. In Kraft sind derzeit der US-Basiszoll von zehn Prozent sowie 25-prozentige Sonderzölle auf Autos, Autoteile sowie Stahl und Aluminium. Zivile Flugzeuge und Flugzeugteile sind nach einem WTO-Abkommen von 1980 bisher ausgenommen.
Ein Blick auf den US-Binnenmarkt zeigt aber, dass Behörden, Geschäftsleute und private Passagierinnen und Passagiere weniger Inlandsflüge buchen, etwa aus Inflationsangst. Die großen Fluggesellschaften haben ihre Erwartungen daher nach unten korrigiert und trauen sich teilweise nicht mehr, Prognosen der Geschäftszahlen abzugeben. Virgin Atlantic Airways berichtete von Buchungsrückgängen bei ihren Fernflügen zwischen den USA und Großbritannien.
Sorge um Lieferketten
Die größere Sorge gilt den Lieferketten für den Bau moderner Passagierflugzeuge. Laut einer Aufstellung von Euler Hermes hat Airbus mehr als 2000 Lieferanten, Boeing immerhin 345, von denen die Mehrheit ebenfalls im möglicherweise zollpflichtigen Ausland sitzt. Wegen massiver Herstellungs- und Zulassungsprobleme ist insbesondere Boeing mit seinen Lieferungen ohnehin schon im Verzug. Bei Lufthansa standen zum Jahreswechsel 242 feste Flugzeugbestellungen auf dem Zettel, 101 Jets sollen von Boeing kommen.
China soll seine Airlines angewiesen haben, keine Maschinen des US-Flugzeugbauers mehr zu übernehmen und keine Ausrüstung sowie Teile zu beziehen. Beim europäischen Konkurrenten Airbus sind die Auftragsbücher mit der zehnfachen Jahresproduktion übervoll.
Es könnte auch kurzfristige Gewinner geben wie Easyjet, dessen Chef auf zusätzliche Passagierinnen und Passagiere in Europa hofft, wenn US-Reisen aufgegeben werden.
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