Finat
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Obwohl die 24 FINAT Prüfmethoden, die hier veröffentlicht werden, mit größter Sorgfalt und Genauigkeit hergestellt
wurden, möchten wir darauf aufmerksam machen, dass die Zuverlässigkeit, Nützlichkeit und Ausführung dieser
Prüfungen und der verbundenen Verfahren in der Verantwortlichkeit des Endanwenders liegen. Die FINAT kann für
Verluste, Schäden oder Verletzungen, die durch unsachgemäße Anwendung der Prüfvorschriften entstanden sind,
nicht verantwortlich gemacht werden. Weiterhin enthalten die Testmethoden und die daraus gewonnenen
Informationen keine Aussage über die Eignung der zu prüfenden Materialien für bestimmte Anwendungen.
FINAT
Den Haag, Mai 2001
Als Vorsitzender des Technischen Komitees der FINAT ist es mir eine Freude, Ihnen die 6.
Auflage des technischen Handbuches vorzustellen. Über die Jahre haben sich das
Technische Handbuch der FINAT und die darin enthaltenen FINAT Prüfmethoden zum
internationalen Standard für Produzenten und Verarbeiter von Selbstklebematerialien
entwickelt.
Diese Ausgabe beinhaltet vier neue Testmethoden, FTM 7, FTM 22, FTM 23 und FTM 24
zur Messung des Silikonauftragsgewichts und der Farbhaftung (erweitert), den Anstanztest
und die Prüfung der Rundverklebbarkeit. Zusätzlich wurden alle Prüfmethoden überarbeitet
und wurden, zusammen mit dem Anhang, wenn notwendig auf den neuesten Stand
gebracht. Der Abschnitt 13 wurde hinzugefügt, um eine Richtlinie für die beschleunigte
Alterung bei Prüfungen zu geben.
Die FINAT schuldet den Mitgliedern des technischen Komitees Anerkennung, die sehr eng
bei der Überarbeitung der Prüfmethoden beteiligt waren und somit an den zwei
Hauptzielen des Ausschusses, die wissenschaftlichen Hintergründe und die Technologie der Haftetiketten zu verstehen
und zu fördern, mitgewirkt haben.
Basierend auf dem Wissen aus einer Vielzahl an Geschäftsfeldern in unserer Industrie, liefert der Technische Ausschuss
der FINAT einen informierten Kern von professionellem Wissen im Hinblick auf die Prozesse und Materialien, die bei
der Herstellung, Verarbeitung und Anwendung von Selbstklebematerialien eingesetzt werden.
Durch Beobachtung von technischer Entwicklung und Änderung des Marktes sowie Umweltschutzfragen stellt er
einen ständigen Strom an technischen Daten und aktuellem Fachwissen zur Verfügung und ermutigt zur weiteren
Zusammenarbeit und zu einem noch besseren technischen Verständnis in der gesamten Mitgliedschaft.
Andrew Jack
Vorsitzender des Technischen Ausschusses der FINAT
Teil 2 Prüfgeräte 65
2.1 Standard-FINAT-Anpressrolle 65
2.2 Automatische Anpressrolle 65
2.3 Lieferfirmen für Prüfgeräte 65
Teil 4 Verarbeitungshinweise 73
Teil 10 Klebstoffarten 83
FTM 7 Silikonauftragsgewicht 19
FTM 12 Klebstoff-Auftragsgewicht 31
FTM 23 Anstanz-Test 61
FTM 24 Rundverklebbarkeit 63
Anwendung Dieses Prüfverfahren soll die Permanenthaftung bzw. die Ablösbarkeit eines
Haftmaterials ermitteln.
Definition Die Klebkraft ist die Kraft, die erforderlich ist, ein Selbstklebematerial, das unter
bestimmten Bedingungen auf eine Standardtestplatte geklebt wurde, von dieser
Platte mit einem bestimmten Abzugswinkel und einer bestimmten Geschwindigkeit
wieder abzulösen.
Geräte Zugfestigkeitsmessgerät oder ein entsprechendes Prüfgerät, das einen Verbund mit
einem Abzugswinkel von 180° und einer Klemmengeschwindigkeit von 300
mm/min mit einer Genauigkeit von ± 2% trennen kann.
FINAT Standard-Anpressrolle.
Materialproben Die Teststreifen werden aus einem repräsentativen Muster des Materials
geschnitten. Die Streifen sind 25 mm breit und haben in Laufrichtung eine
Mindestlänge von 175 mm. Der Schnitt muss sauber und gerade sein. Von jedem
Mustermaterial werden mindestens drei Streifen benötigt.
Prüfvorgang Das Trennmaterial wird vom Prüfstreifen abgezogen. Dann wird das
Etikettenmaterial mit leichtem Fingerdruck mit seiner Klebstoffseite auf einen
saubere Testplatte geklebt. Die FINAT Standard-Anpressrolle wird mit einer
Geschwindigkeit von ca. 10 mm/s zweimal in beide Richtungen über den
aufgeklebten Streifen gerollt, um einen guten Kontakt zwischen Haftklebstoff und
Glasoberfläche herzustellen.
Die Testmuster bleiben nach dem Aufkleben 20 Minuten liegen und werden dann
geprüft. Ein zweiter Satz Testmuster wird auf dieselbe Weise vorbereitet und nach
24 Stunden geprüft.
Die Testplatte wird im Prüfgerät so befestigt, dass der Streifen einen Abzugswinkel
von 180° erhält. Die Klemmengeschwindigkeit wird auf 300 mm/min eingestellt.
Während der Prüfung wird die Kraft mindestens fünfmal in Abständen von 10 mm
im mittleren Bereich des Streifens abgelesen. Aus diesen 5 Messungen ergibt sich
der Durchschnittswert für jeden Streifen.
Anmerkungen 1. Die Prüfplatten müssen sorgfältig gereinigt werden, so dass keine Spuren von
Klebstoff, Fett, Silikon oder Feuchtigkeit auf der Oberfläche zurückbleiben. Die
folgenden Lösungsmittel können zur Reinigung verwendet werden:
• Diacetonalkohol, technische Qualität oder besser
• Methylethylketon (MEK)
• Aceton
• Methanol 95 %ig
• n-Heptan
• Ethylacetat
Das zur Reinigung eingesetzte Material muss saugfähig sein, z.B. Watte,
Vliesmaterial oder Textilien. Diese dürfen während des Gebrauchs nicht fasern,
sollen Lösungsmittel aufnehmen und keine Bestandteile enthalten, die in den
oben genannten Lösungsmittel löslich sind, und sollen ausnahmslos immer frisch
eingesetzt werden.
Die Prüfplatte wird mit einem der oben aufgeführten Lösungsmittel benetzt und
mit frischem Reinigungsmaterial trocken gewischt. Diese Reinigung mit
Lösungsmittel wird dreimal durchgeführt, wobei der letzte Reinigungsschritt mit
MEK oder Aceton erfolgen sollte.
3. Wenn Zahlenwerte für die Klebkraft benötigt werden, das Papier aber während
des Messung gerissen ist, kann die Prüfung auch mit einer geringeren
Klemmengeschwindigkeit durchgeführt werden. Letztere muss mit den
Ergebnissen angegeben werden.
Anwendung Dieses Verfahren unterscheidet sich von der FTM 1, indem es vor allem den
Vergleich der Wiederablösbarkeit verschiedener Haftmaterialien ermöglicht. Die bei
90° Abzug ermittelten Werte liegen meist niedriger als die bei 180°. Es können so
Messungen an Materialien durchgeführt werden, die sonst reißen würden.
Definition Die Klebkraft ist die Kraft, die erforderlich ist, ein Selbstklebematerial, das unter
bestimmten Bedingungen auf eine Standard-Testplatte geklebt wurde, von dieser
Platte mit einem bestimmten Abzugswinkel und einer bestimmten Geschwindigkeit
wieder abzulösen. Gemessen wird 20 Minuten sowie 24 Stunden nach dem
Aufkleben, wobei letzteres als Endhaftung gilt.
Gerät Zugfestigkeitsmessgerät oder ein entsprechendes Prüfgerät, das einen Verbund mit
einem Abzugswinkel von 90° und einer Klemmengeschwindigkeit von 300 mm/min
mit einer Genauigkeit von ± 2% trennen kann. Das Gerät muss so ausgerüstet
sein, dass sich die Testplatte während des Ablösens des Selbstklebematerials in
horizontaler Richtung frei bewegen kann, damit die Einhaltung des Abzugswinkel
von 90° gewährleistet wird.
FINAT Standard-Anpressrolle.
Materialproben Die Teststreifen werden aus einem repräsentativen Muster des Materials
geschnitten. Die Streifen sind 25 mm breit und haben in Laufrichtung eine
Mindestlänge von 175 mm. Der Schnitt muss sauber und gerade sein. Von jedem
Mustermaterial werden mindestens drei Streifen benötigt.
Bedingungen 23 ± 2°C und 50 ± 5% r.F. Materialmuster oder Testreifen müssen vor der Prüfung
mindestens 4 Stunden klimatisiert werden.
Prüfvorgang Das Trennmaterial wird vom Prüfstreifen abgezogen. Dann wird das
Etikettenmaterial mit leichtem Fingerdruck mit seiner Klebstoffseite auf eine
saubere Testplatte geklebt.
Die FINAT Standard-Anpressrolle wird mit einer Geschwindigkeit von ca. 10 mm/s
Die Teststreifen bleiben nach dem Aufkleben 20 Minuten liegen und werden dann
geprüft. Ein zweiter Satz Teststreifen wird auf dieselbe Weise vorbereitet und nach
24 Stunden geprüft.
Die Testplatte mit dem Prüfstreifen wird in der horizontalen Halterung befestigt, die
in der unteren Klemme des Zugfestigkeitsmessgeräts angebracht wurde. Die
Klemmengeschwindigkeit wird auf 300 mm/min eingestellt. Während der Prüfung
wird die Kraft mindestens fünfmal in Abständen von 10 mm im mittleren Bereich
des Streifens abgelesen. Aus diesen 5 (oder mehr) Messungen ergibt sich der
Durchschnittswert für jeden Streifen.
Ergebnisse Die Klebkraft (90°) wird als Durchschnittswert der 25 mm breiten Teststreifen in
Newton pro 25 mm (N/25 mm) angegeben, entweder für 20 Minuten oder für 24
Stunden Kontaktzeit zwischen Aufkleben und Messung.
Anmerkungen 1. Die Prüfplatten müssen sorgfältig gereinigt werden, so dass keine Spuren von
Klebstoff, Fett, Silikon oder Feuchtigkeit auf der Oberfläche zurückbleiben. Die
folgenden Lösungsmittel können zur Reinigung verwendet werden:
• Diacetonalkohol, technische Qualität oder besser
• Methylethylketon (MEK)
• Aceton
• Methanol 95 %ig
• n-Heptan
• Ethylacetat
Das zur Reinigung eingesetzte Material muss saugfähig sein, z.B. Watte,
Vliesmaterial oder Textilien. Diese dürfen während des Gebrauchs nicht fasern,
sollen Lösungsmittel aufnehmen und keine Bestandteile enthalten, die in den
oben genannten Lösungsmittel löslich sind, und sollen ausnahmslos immer frisch
eingesetzt werden.
3. Wenn Zahlenwerte für die Klebkraft benötigt werden, das Papier aber während
des Messung gerissen ist, kann die Prüfung auch mit einer geringeren
Klemmengeschwindigkeit durchgeführt werden. Letztere muss mit den
Ergebnissen angegeben werden.
Anwendung Das Verfahren ermöglicht die Bestimmung der Kraft, die erforderlich ist, das
Trennpapier vom klebstoffbeschichteten Obermaterial abzuziehen. Dies erlaubt eine
Vorabbewertung des Verarbeitungsverhaltens - sehr niedrige Werte können ein
vorzeitiges Ablösen von Etiketten während des Herstellungs- oder Spendevorgangs
ergeben - hohe Werte können zum Reißen beim Stanzgitterabzug führen oder zu
Spendeproblemen bei automatischer Spendung.
Definition Die Trennkraft bei langsamem Abzug ist die Kraft, die erforderlich ist, ein
selbstklebend beschichtetes Material von seinem Trennpapier (oder umgekehrt das
Trennpapier vom Selbstklebematerial) in einem Winkel von 180° und einer
Klemmengeschwindigkeit von 300 mm/min abzuziehen.
Geräte Zugfestigkeitsmessgerät oder ein entsprechendes Prüfgerät, das einen Verbund mit
einem Abzugswinkel von 180° und einer Klemmengeschwindigkeit von 300
mm/min bei ± 2% Genauigkeit trennen kann. Die Prüfeinrichtung muss eine
Rückenplatte haben, auf der Teststreifen so angebracht werden können, dass ein
Winkel von 180° während der Prüfung beibehalten wird.
Lagergewichte aus Metall oder Spiegelglas, die einen Druck von 6,86 kPa
(70 g/cm2) auf die Materialproben erzeugen.
Materialproben Die Teststreifen werden aus einem repräsentativen Muster des Materials
geschnitten. Die Streifen sollen 50 mm breit und in Laufrichtung mindestens 175
mm lang sein. Der Schnitt muss sauber und gerade sein. Von jedem Materialmuster
werden mindestens drei Streifen benötigt.
Bedingungen Die Teststreifen werden 20 Stunden bei 23 ± 2°C zwischen zwei planliegenden
Metall- oder Glasplatten unter einem Druck von 6,86 kPa (70 g/cm2) gelagert.
Dadurch soll ein guter Kontakt zwischen Trennmaterial und Haftklebstoff
entstehen. Bis zu 20 Teststreifen können zwischen die Platten gelegt werden. Nach
dieser Drucklagerung werden die Streifen zwischen den Platten herausgenommen
und vor der Messung mindestens 4 Stunden unter Standardbedingungen 23 ± 2°C
und 50 ± 5% r.F. klimatisiert.
Ergebnisse Die Trennkraft bei langsamem Abzug wird als Mittelwert in Centinewton pro 50
mm (cN/50 mm) angegeben.
Anwendung Dieses Verfahren erlaubt die Bewertung der Trennkraft eines Haftverbundes bei
einer Trenngeschwindigkeit wie sie bei der Etikettenherstellung und der
maschinellen Spendung üblich ist. Es ist deshalb bezüglich der
Etikettenverarbeitung sehr viel aussagekräftiger als FTM 3. Sehr niedrige Werte
können ein vorzeitiges Ablösen von Etiketten während des Herstellungs- oder
Spendevorgangs ergeben. Hohe Werte können zum Reißen beim Stanzgitterabzug
oder zu Spendeproblemen bei automatischer Spendung führen.
Definition Die Trennkraft bei schnellem Abzug (hoher Trenngeschwindigkeit) ist die Kraft, die
erforderlich ist:
Geräte Ein Prüfgerät, das einen Verbund unter einem Abzugswinkel von 180° und mit
Klemmengeschwindigkeiten von 10 m/min bis 300 m/min trennen kann. Das Gerät
sollte die Trennkraftwerte nach Möglichkeit kontinuierlich mitschreiben können
(siehe Anmerkungen).
Material Die Teststreifen werden aus einem repräsentativen Muster des Materials
geschnitten. Sie sollen 25 mm breit sein und eine Mindestlänge von 300 mm in
Laufrichtung haben. Manche Prüfgeräte erfordern eine größere Streifenlänge um
das Material einzuspannen. Die Testreifen dürfen keine Beschädigungen aufweisen
(Blasen, Falten usw.) und müssen mit sauberen Kanten geschnitten sein.
Bedingungen Die Teststreifen werden 20 Stunden bei 23 ± 2°C zwischen zwei planliegenden
Metall- oder Glasplatten unter einem Druck von 6,87 kPa (70 g/cm2) gelagert, um
guten Kontakt zwischen Trennpapier und Selbstklebematerial zu gewährleisten.
Danach werden die Streifen zwischen den Platten herausgenommen und vor der
Messung mindestens 4 Stunden unter Standardbedingungen 23 ± 2°C und 50 ±
5% r.F. klimatisiert.
Ziehen Sie das Handbuch des Prüfgeräts zu Rate, ob Trennkräfte unterhalb von
15 cN/25 mm noch zuverlässig zu messen sind.
Ergebnisse Die Trennkraft bei schnellem Abzug wird als der Spitzen- oder Durchschnittswert
der 25 mm breiten Teststreifen in Centinewton pro 25 mm (cN/25 mm) angegeben.
Bei den Messwerten muss angegeben werden, mit welcher Prüfgeschwindigkeit
gemessen wurde und welches Material bei der Prüfung abgezogen wurde:
(Modus 1) Etikettenmaterial vom Trennmaterial oder
(Modus 2) Trennmaterial vom Etikettenmaterial.
Festzuhalten ist auch, ob Spitzen- oder Mittelwerte erfasst wurden.
2. Umrechnungsfaktor 1 kp = 981 cN
Anwendung Das Verfahren eignet sich zur Bewertung der Beständigkeit von Haftverbunden
gegenüber erhöhten Temperaturen und/oder bei Langzeitlagerung (beschleunigte
Alterung). Es kann mit anderen FINAT-Testmethoden kombiniert werden.
Prüfvorgang Die mit dem schützenden Trennmaterial abgedeckten Teststreifen werden, ohne
dass sie miteinander Kontakt haben, in den Trockenschrank eingebracht, z.B. frei
hängend. Der zweite Satz Teststreifen für den Vergleich wird bei 23 ± 2°C und 50
± 5% r.F. gelagert.
Der einzelne Streifen und ein Vergleichsstreifen sollten nach dem Ablösen des
Trennpapiers auch auf Verfärbung und Durchschlagen des Haftklebstoffes nach
Aufkleben auf schwarzen Karton durch eine visuelle Prüfung beurteilt werden.
Ergebnisse Die Beständigkeit gegen hohe Temperaturen wird ausgedrückt als der Prozentsatz,
um den der Messwert gegenüber dem Durchschnitt der Vergleichsstreifen
abgefallen ist (ein Ansteigen wird als solches angegeben).
Definition Ultraviolettes Licht ist ein energiereiches Licht, das für die Verschlechterung der
Eigenschaften eines Selbstklebematerials während der Bewitterung hauptsächlich
verantwortlich ist.
Geräte Jedes Gerät, das zur Bestrahlung von Proben mit Quecksilberdampf-Lampe, Xenon-
Lichtbogen oder anderen Strahlungsquellen mit sonnenlichtähnlichem Spektrum
geeignet ist. Die Temperatur, die das Prüfmuster dabei erreicht, soll 50°C nicht
übersteigen.
Material Die Teststreifen werden aus einem repräsentativen Muster des Materials
geschnitten. Die Streifen sind 25 mm breit und haben in Laufrichtung eine
Mindestlänge von 175 mm. Der Schnitt muss sauber und gerade sein. Für jede
physikalische Eigenschaft, die geprüft werden soll, werden mindestens drei Streifen
benötigt, sowie ein weiterer Streifen für die Beurteilung der Verfärbung und des
Durchschlagens. Ein zweiter Satz von Teststreifen wird als Vergleich benötigt.
Bedingungen Der Abstand der Prüfmuster von der Strahlungsquelle und die Bestrahlungszeit wird
so gewählt, dass bei dieser Abstand/Zeit-Kombination ein Standard,
Lichtechtheitsmaßstab nach DIN 54003 und DIN 54004 TYP 4 (Wollskala 4) bis TYP
3 (Wollskala 3) ausbleicht (siehe Anmerkungen). Damit ist die
Gesamtstrahlungsmenge, mit der die Probe bestrahlt wurde, auf eine Menge, die
ungefähr dem Sonnenlicht eines Sommermonats entspricht, festgelegt. Da sich die
Eigenschaften der Lampe mit der Zeit ändern, muss die Abstand/Zeit-Kombination
während der gesamten Lebensdauer der Lampe immer wieder kontrolliert werden.
Nach der Bestrahlung werden die Streifen aus dem Gerät entnommen und nach
der bei jedem Test angegebenen Klimatisierungsdauer zusammen mit dem
Vergleichsstreifen mit der entsprechenden Testmethode geprüft (FTM 1, 2, 8 oder 9).
Ergebnisse Die Beständigkeit gegen ultraviolettes Licht wird als prozentuale Abnahme (ein
eventueller Anstieg eines Messwertes muss vermerkt werden) jedes einzelnen
Durchschnittswerts im Vergleich zur unbestrahlten Probe angegeben.
Anmerkungen
1. Die Angaben für die Bestrahlungsbedingungen stammen von International
Standard ISO 105: 1978 - “Textiles- Tests for Colour Fastness”.
Herausgegeben 1985
Überarbeitet Oktober 1995
Überarbeitet März 1999
Überarbeitet Mai 2001
Anwendung Diese Prüfmethode ermöglicht die quantitative Bestimmung der Silikonmenge einer
Abhäsiv-Beschichtung auf einem Träger, wie er zur Herstellung von Haftmaterial für
Selbstklebe-Etiketten oder für andere Release-Anwendungen verwendet wird.
Definition Das Silikonauftragsgewicht wird definiert als die Menge ausgehärteter Silikon-
Trennbeschichtung auf einer Standardfläche eines Basismaterials. Es wird
2
angegeben in Gramm pro Quadratmeter (g/m ). Das Silikonauftragsgewicht kann
einer der Schlüsselparameter bei der Bewertung der Qualität eines Releasematerials
sein.
Geräte Die Methode beruht auf der Analyse der Röntgenfluoreszenz (RFA) und ist gedacht
als Labormethode sowie zur laufenden Bestimmung des Silikonauftragsgewichts in
der Produktion. Es ist eine Reihe von Tisch-RFA-Geräten kommerziell erhältlich,
wobei die Geräte Oxford Instruments Lab-X 3000, Metorex X-MET 800 und das
Spectro T200/Titan am häufigsten benutzt werden.
(Lieferadressen und Webseiten siehe in der Sektion 2.3 Prüfgeräte, S. 65)
Material Eine geeignete Anzahl von Prüfkörpern wird einem repräsentativen Muster des zu
untersuchenden Abdeckmaterials eines Laminats oder vorsilikonisierten
Releasematerials entnommen. Zu jedem RFA-Gerät wird normalerweise auch ein
geeigneter Probenschneider mitgeliefert. Eine Verunreinigung der Proben, vor
allem mit silikonhaltigem Material muss unbedingt vermieden werden. Die Muster
sollten auf ein sauberes Blatt Papier ausgeschnitten oder –gestanzt werden und
dann nur mit einer Pinzette angefasst werden. Die Proben müssen nicht
vorkonditioniert werden.
Prüfvorgang Bei den meisten Geräten werden die Proben in eine spezielle Vorrichtung für Papier
oder Folie eingelegt. Sie werden dann automatisch in das Gerät eingeführt und in
eine spezielle Messkammer bewegt, wo die Bestrahlung mit der primären
Röntgenstrahlung die Emission der sekundären Röntgenfluoreszenz, die für das
untersuchte Element, in diesem Fall Silizium, charakteristisch ist, hervorruft. Nach
einer Zeit von z.B. 30-60 Sekunden ist die Messung abgeschlossen und das
2
Programm gibt das Silikonauftragsgewicht direkt in g/m Silikon
(Polydimethylsiloxan) an. Bezüglich des Ergebnisses siehe unten.
Der genaue Ablauf der Bedienung dieser Geräte muss dem Handbuch des
entsprechenden Gerätelieferanten entnommen werden. Einige allgemeine Punkte
sind jedoch von Interesse:
Die Eingaben des Bedieners erfolgen über eine eingebaute Tastatur oder einen
angeschlossenen Computer und werden unter Programmführung ausgeführt.
Mitteilungen des Programms und Ergebnisse werden auf der LCD-Anzeige oder
dem Monitor des Computers angezeigt.
Die RFA-Technik ist eine relative und keine absolute Methode. Deshalb muss eine
Kalibrationskurve erstellt werden, bevor Routineanalysen durchgeführt werden
können. Dieses ist für jedes Gerät erläutert und die Lieferanten bieten
Kalibrierungsstandards und Informationen zur Standardisierung, Kalibrierung sowie
Nullwert-Korrektur an.
Im allgemeinen ist die Messgenauigkeit umso höher, je länger die Messzeit ist.
Genauigkeiten in der Größenordnung von +/- 0.05 bis 0.01 (g/m2) werden in der
Industrie berichtet.
Definition Die Scherfestigkeit auf Standardoberfläche ist definiert als die Zeit, die benötigt
wird, um eine bestimmte Fläche eines Selbstklebematerials von einer Standard-
Oberfläche durch Belastung parallel zur Oberfläche abscheren zu lassen.
Geräte Vorrichtung zur Halterung der Testplatten im Winkel von genau 2° von der
Senkrechten (siehe Zeichnung).
FINAT Standard-Anpressrolle.
Testplatten aus Kristallspiegelglas [float glass, verre glace] oder ähnlichem Flachglas.
Material Die Teststreifen werden aus einem repräsentativen Muster des Materials
geschnitten. Die Streifen sind 25 mm breit und haben in Laufrichtung eine
Mindestlänge von 175 mm. Der Schnitt muss sauber and gerade sein. Von jedem
Mustermaterial werden mindestens drei Streifen benötigt.
Notiert wird die Zeit, in der die Streifen von der Testplatte abfallen.
Ergebnisse Die Scherfestigkeit an einer Standard-Oberfläche wird als Durchschnittszeit von drei
Teststreifen angegeben, die für das Abscheren von der Testplatte benötigt wird.
Anmerkungen 1 Die Prüfplatten müssen sorgfältig gereinigt werden, so dass keine Spuren von
Klebstoff, Fett, Silikon oder Feuchtigkeit auf der Oberfläche zurückbleiben. Die
folgenden Lösungsmittel können zur Reinigung verwendet werden:
• Diacetonalkohol, technische Qualität oder besser
• Methylethylketon (MEK)
• Aceton
• Methanol 95 %ig
• n-Heptan
• Ethylacetat
Das zur Reinigung eingesetzte Material muss saugfähig sein, z.B. Watte,
Vliesmaterial oder Textilien. Diese dürfen während des Gebrauchs nicht fasern,
sollen Lösungsmittel aufnehmen und keine Bestandteile enthalten, die in den
oben genannten Lösungsmittel löslich sind, und sollen ausnahmslos immer frisch
eingesetzt werden.
Die Prüfplatte wird mit einem der oben aufgeführten Lösungsmittel benetzt und
mit frischem Reinigungsmaterial trocken gewischt. Diese Reinigung mit
Lösungsmittel wird dreimal durchgeführt, wobei der letzte Reinigungsschritt mit
MEK oder Aceton erfolgen sollte.
3. Es können auch andere Gewichte verwendet werden. Dies muss zusammen mit
dem Ergebnis angegeben werden.
Anwendung Das Verfahren beschreibt die wohl wichtigste, aber auch am schwierigsten zu
messende Eigenschaft eines Haftmaterials, die Anfangs- oder Soforthaftung (Tack).
Die beschriebene Methode soll dem Endanwender erlauben, das “Anfassen” oder
den “Anfangstack” verschiedener Haftmaterialien zu vergleichen. Sie kann
besonders für solche Anwender nützlich sein, die mit maschinellen
Spendeautomaten arbeiten, wo diese Eigenschaft von besonderer Wichtigkeit ist.
Definition Die Anfangshaftung (Loop-Tack) eines Selbstklebematerials wird gemessen als die
Kraft, die benötigt wird, eine Schleife des Materials (Klebstoffseite außen), die mit
einer Standardprüffläche in Berührung gebracht wurde, mit einer vorgegebenen
Geschwindigkeit zu trennen.
Material Die Teststreifen werden aus einem repräsentativen Muster des Materials
geschnitten. Die Streifen sind 25 mm breit und haben in Laufrichtung eine
Mindestlänge von 175 mm. Der Schnitt muss sauber und gerade sein. Von jedem
Mustermaterial werden mindestens fünf Streifen benötigt.
Die Glasplatte wird so in der unteren Klemme befestigt, dass sich die längere Seite
der Platte im rechten Winkel zur Längsachse des Teststreifens befindet. Dann das
Prüfgerät starten und die Schlaufe mit 300 mm/min mit auf die Glasplatte
zufahren. Wenn die Schlaufe vollflächigen Kontakt (25 mm x 25 mm) mit der
Glasplatte erreicht hat, wird das Prüfgerät sofort in Gegenrichtung umgeschaltet.
Dadurch trennen sich Schlaufe und Glasplatte wieder mit gleichfalls 300 mm/min.
Es ist dabei sehr wichtig, dass die Zeit für die Richtungsumkehrung so kurz wie
möglich gehalten wird! Notiert wird der Höchstwert der Kraft, der zum Trennen der
Schlaufe von der Glasplatte benötigt wird.
Wenn die Klebkraft größer als die Festigkeit des Etikettenpapiers ist, sollte der
Höchstwert vor dem Reißen des Teststreifens angegeben werden, wobei das
Ergebnis den Zusatz ,PT = Papier reißt‘ (englisch: Paper Tear) erhält.
Falls es Klebstoffrückstände auf der Glasplatte gibt, ist dies mit dem Zusatz ,AT =
Klebstofftransfer‘ (englisch: Adhesive Transfer) zu vermerken, und der ungefähre
prozentuale Anteil des Übertrags sollte angegeben werden.
Anmerkungen 1. Die Steifigkeit des Teststreifens beeinflusst die Prüfergebnisse; dies muss
berücksichtigt werden, wenn man verschiedene Klebstoffe auf verschiedenen
Etikettenmaterialien vergleicht.
2. Die Prüfplatten müssen sorgfältig gereinigt werden, so dass keine Spuren von
Klebstoff, Fett, Silikon oder Feuchtigkeit auf der Oberfläche zurückbleiben. Die
folgenden Lösungsmittel können zur Reinigung verwendet werden:
• Diacetonalkohol, technische Qualität oder besser
• Methylethylketon (MEK)
• Aceton
• Methanol 95 %ig
• n-Heptan
• Ethylacetat
Das zur Reinigung eingesetzte Material muss saugfähig sein, z.B. Watte,
Vliesmaterial oder Textilien. Diese dürfen während des Gebrauchs nicht fasern,
sollen Lösungsmittel aufnehmen und keine Bestandteile enthalten, die in den
oben genannten Lösungsmittel löslich sind, und sollen ausnahmslos immer frisch
eingesetzt werden.
Definition Die Trennkraft ist die Kraft, die benötigt wird, ein Selbstklebematerial von seinem
Trennpapier (oder umgekehrt das Trennpapier vom Selbstklebematerial) unter
festgelegten Bedingungen mit bestimmten Winkel und bestimmter
Geschwindigkeit zu trennen.
Geräte Zugfestigkeitsmessgerät oder ähnliches Prüfgerät, das einen Haftverbund mit einem
Abzugwinkel von 180° und einer Klemmengeschwindigkeit von 300 mm/min mit
einer Genauigkeit von ± 2% trennen kann.
FINAT Standard-Anpressrolle.
Metall- oder Glasplatten, mit denen die Testmuster mit 6,86 kPa (70g/cm2) belastet
werden können.
Testmaterial Das mit Silikon beschichtete Material kann entweder mit einem Standardklebeband
oder einem Standard-Haftpapier getestet werden, wobei der Testklebstoff
demjenigen Klebstoff möglichst ähnlich sein sollte, der in der Endanwendung mit
dem Trennmaterial verwendet wird.
Bedingungen Die zu prüfenden Teststreifen werden 20 Stunden bei 23 ± 2°C zwischen zwei
ebenen Glas- oder Metallplatten mit 6,86 kPa (70 g/cm2) Belastung gelagert, damit
zwischen der Silikonbeschichtung und dem Klebstoff ein guter Kontakt entsteht.
Eine beschleunigte Alterung kann durchgeführt werden, indem ein gleicher Satz
von Teststreifen zwischen zwei Metall- oder Glasplatten für 20 Stunden in einem
Trockenschrank mit Luftumwälzung bei 70 ± 5°C gelagert wird. Danach werden die
Teststreifen wie vorher beschrieben für 4 Stunden klimatisiert.
Prüfvorgang Jeder Streifen wird so im Prüfgerät befestigt, dass das Klebeband oder das
Haftmaterial und das mit Silikon beschichtete Material in einem Winkel von 180°
mit einer Geschwindigkeit von 300 mm/min getrennt werden. Während der
Messung wird die Kraft mindestens fünfmal in Abständen von 10 mm im mittleren
Bereich des Streifens abgelesen. Aus diesen 5 (oder mehr) Messungen ergibt sich
der Durchschnittswert für jeden Streifen.
Ergebnisse Die Trennkraft wird als Durchschnittswert der geprüften Teststreifen in Newton pro
25 mm angegeben (Standardbedingungen oder beschleunigte Alterung).
Anmerkungen 1. Die Messstreifen sollten für die Messung der Restklebkraft FTM 11 aufbewahrt
werden.
Definition Die Restklebkraft ist die Kraft, die benötigt wird, ein Selbstklebematerial in einem
bestimmten Winkel und mit einer bestimmter Geschwindigkeit von einer Standard-
Testplatte abzuziehen, nachdem es kurz vorher unter definierten Bedingungen mit
einem silikonbeschichteten Material Kontakt hatte.
Geräte Zugprüfmaschine oder entsprechendes Prüfgerät, das einen Verbund mit einem
Abzugwinkel von 180° und einer Klemmengeschwindigkeit von 300 mm/min mit
einer Genauigkeit von ± 2% trennen kann.
FINAT Standard-Anpressrolle.
Material Verwendet werden die Teststreifen 175 mm x 25 mm aus Klebeband oder aus dem
mit Haftklebstoff beschichteten Etikettenpapier, das nach der FTM 10 vom
silikonbeschichteten Material abzogen wurde, sowie ein Vergleichssatz von
mindestens drei Teststreifen eines Standard-Klebebands oder eines mit Haftklebstoff
beschichtete Etikettenpapiers, das nicht in Kontakt mit dem silikonbeschichteten
Material gewesen ist.
Prüfvorgang Die von der FTM 10 stammenden Teststreifen werden mit der Klebstoffseite nach
unten mit leichtem Fingerdruck auf eine saubere Glasplatte geklebt. Dann werden
sie zweimal hin und her mit der Standard-Anpressrolle mit einer Geschwindigkeit
von etwa 10 mm/s überrollt, um einen guten Kontakt zwischen Klebstoff und
Oberfläche zu erzielen. Nach dem Aufkleben der Teststreifen auf die Testplatten soll
bis zur Prüfung 20 Minuten gewartet werden. Ein zweiter Satz Teststreifen wird 24
Stunden gelagert, bevor er geprüft wird.
Dieser Prüfvorgang wird auch mit dem Vergleichssatz Teststreifen durchgeführt, der
nicht in Kontakt mit dem silikonbeschichteten Material gewesen ist, um die
prozentuale Restklebkraft zu bestimmen.
Ergebnisse Die Restklebkraft wird als Durchschnittswert der geprüften Teststreifen in Newton
pro 25 mm ermittelt, für 20 Minuten bzw. 24 Stunden Kontaktzeit.
Wenn die Haftkraft größer als die Festigkeit des Etikettenmaterials ist, ist der
Höchstwert vor dem Reißen des Papiers anzugeben mit dem Zusatz ,PT = Papier
reißt‘ (englisch: Paper Tear). Wenn es Klebstoffrückstand gibt, wird dies vermerkt
mit ,AT = Klebstofftransfer‘ (englisch: Adhesive Transfer).
2. Hohe Trennkraftwerte (FTM 10) weisen darauf hin, dass die Silikonbeschichtung
ungenügend oder ungleichmäßig ist (soweit das Produkt nicht für hohe
Trennkräfte ausgelegt wurde) oder dass der Klebstoff mit unvollständig
ausgehärtetem Silikon reagiert hat.
Das zur Reinigung eingesetzte Material muss saugfähig sein, z.B. Watte,
Vliesmaterial oder Textilien. Diese dürfen während des Gebrauchs nicht fasern,
sollen Lösungsmittel aufnehmen und keine Bestandteile enthalten, die in den
oben genannten Lösungsmittel löslich sind, und sollen ausnahmslos immer frisch
eingesetzt werden.
Die Prüfplatte wird mit einem der oben aufgeführten Lösungsmittel benetzt und
mit frischem Reinigungsmaterial trocken gewischt. Diese Reinigung mit
Lösungsmittel wird dreimal durchgeführt, wobei der letzte Reinigungsschritt mit
MEK oder Aceton erfolgen sollte.
7. Wenn Zahlenwerte für die Klebkraft benötigt werden, das Papier aber während
des Messung gerissen ist, kann die Prüfung auch mit einer geringeren
Klemmengeschwindigkeit durchgeführt werden. Letztere muss mit den
Ergebnissen angegeben werden.
Anwendung Das Verfahren erlaubt mit angemessener Genauigkeit die Bestimmung des
Flächengewichts des Klebstoffes auf einem Haftetikettenmaterial.
Geräte 1. Stanze oder Schablone (bzw. Kreisschneider) zum präzisen Schneiden von
Materialproben mit einer Fläche von 100 cm2.
Material Proben von 100 cm2, die an repräsentativen Stellen der Materialbahn entnommen
wurden.
3. Genau 1 Minute nach Entnahme aus dem Trockenschrank wird das Gewicht der
Probe mit mindestens 3 Dezimalstellen bestimmt.
4. Die Probe wird anschließend etwa 1 Minute in ein Gefäß mit Lösungsmittel
getaucht, um den Haftkleber anzulösen bzw. anzuquellen.
5. Die Probe aus dem Lösungsmittel nehmen und die Haftkleberschicht vollständig
entfernen. Verbleibende Klebstoffspuren durch Abspülen mit frischem
Lösungsmittel entfernen.
7. Genau 1 Minute nach Entnahme aus dem Trockenschrank erneut das Gewicht
der Probe bestimmen.
Ergebnisse Zur Angabe des Beschichtungsgewichtes in g/m2 das zuletzt bestimmte Gewicht vom
Anfangsgewicht abziehen und das Ergebnis mit 100 multiplizieren. Das Verfahren ist
an 5 Proben durchzuführen. Daraus wird das mittlere Beschichtungsgewicht
errechnet.
Anwendung Diese Prüfmethode erlaubt die subjektive Bewertung der Klebkraft eines
Selbstklebematerials bei niedrigen Temperaturen.
Definition Als Haftung bei niedrigen Temperaturen gilt die Klebkraft des Selbstklebematerials
unter +5°C. Das Verfahren erlaubt eine subjektive Bewertung der Klebkraft eines
Selbstklebematerials bei Kühlung (+4°C) und Gefrierlagerung (-25°C). Die
Festlegung anderer Testbedingungen sind möglich (siehe Anmerkung 1); sie sind
zusammen mit den Ergebnissen anzugeben.
Beide Geräte sollten so groß sein, dass die Proben ohne Entfernung aus der Kühl-
bzw. Gefrierzone untersucht werden können.
FINAT Standard-Anpressrolle.
Prüfflächen Polyester
Glas
Rostfreier Stahl
Aluminiumfolie
Niederdruck-Polyethylen (LDPE)
Hochdruck-Polyethylen (HDPE)
Gereckte Polypropylen-Folie (OPP)
Prüfvorgang Die trockenen Prüfflächen werden in den auf 4°C eingestellten Kühlschrank
und/oder die auf -25°C eingestellte Gefriertruhe gelegt und 24 Stunden dort
gelagert. Folien werden auf Glasplatten gelegt um eine gleichmäßige Temperatur
zu gewährleisten. Die Prüfflächen sollten während des gesamten Tests im
Kühlschrank bzw. der Kühltruhe verbleiben.
Nach der Verweilzeit wird das Material von der Prüffläche im Kühl- bzw.
Gefrierschrank abgezogen und die Haftung beurteilt. Mit dem Abziehen wird an
einer Ecke begonnen. Reißt das Selbstklebematerial, versucht man von der
gegenüberliegenden Ecke zu ziehen, wobei der Versuch fortgesetzt wird, auch
wenn das Selbstklebematerial wieder reißt. Die Bewertung erfolgt nach folgender
Skala:
Bewertung Beschreibung
Ergebnisse Für jede Prüffläche wird der Mittelwert aus den Beurteilungen errechnet. Zur
Gesamtbeurteilung wird der Mittelwert der Ergebnisse von den verschiedenen
Oberflächen herangezogen. Für spezielle Anwendungen sind daneben die
entsprechenden Einzelergebnisse zu vermerken (siehe Anmerkung 4 und 5).
Anmerkungen 1. Die angegebenen Prüfbedingungen stellen nur zwei Möglichkeiten dar. Weitere
Möglichkeiten sind:
• Anbringung Selbstklebematerial bei - 40 °C, Prüfung bei - 40 °C;
• Anbringung bei Raumtemperatur, , Prüfung 4 °C, - 25 °C, - 40 °C;
• Anbringung auf feuchte Oberflächen bei Raumtemperatur, Prüfung
bei 4 °C, - 25 °C, - 40°C;
• Anbringung bei - 25 °C, - 40 °C auf vereister Oberfläche, Prüfung
bei - 25 °C, - 40 °C.
4. Bei diesem Prüfverfahren hat das Etikettenmaterial erheblichen Einfluss auf die
Haftung. Mit dieser Methode wird die Haftung des Selbstklebematerials bei
tiefen Temperaturen als Ganzes ermittelt, nicht die des Haftklebstoffes allein.
Anwendung Diese Prüfmethode erlaubt dem Anwender die Beurteilung der Dimensionsstabilität
eines Selbstklebematerials unter festgelegten Prüfbedingungen. Es betrifft
hauptsächlich Folienmaterial wie Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen, Polypropylen,
Polyester usw.
Definition Die Dimensionsstabilität (Maßhaltigkeit) ist definiert als die Veränderung der
Abmessungen eines Selbstklebematerials, welches auf einer Standard-Testplatte bei
festgelegten Testbedingungen aufgeklebt und erhöhten Temperaturen ausgesetzt
wurde.
Bedingungen Das zu prüfende Material mindestens vier Stunden vor Versuchsbeginn bei 23 ±
2°C und 50 ± 5% relativer Luftfeuchtigkeit klimatisieren.
Material Die Prüfmuster sind in einer Mindestgröße von 165 mm x 165 mm aus einem
repräsentativen Materialstück zu schneiden, wobei eine Seite parallel zur
Längsrichtung des Materials verlaufen sollte.
Prüfvorgang Nach Entfernen des Trennmaterials positioniert man das Prüfmuster mit der
klebstoffbeschichteten Seite nach unten auf eine saubere Testplatte, wobei man es
nur leicht mit dem Fingern andrückt ohne das Material zu verziehen. Mit der
gummibeschichteten Walze rollt man zweimal in jeder Richtung mit ungefähr 10
mm/s über das Prüfmuster, um einen innigen Kontakt zwischen Testplatte und
Haftkleber herzustellen. Danach wird die Testplatte 72 Stunden bei 23 ± 2°C und
50 ± 5% relativer Luftfeuchtigkeit gelagert. Nach dieser Klimatisierung wird das
Prüfmuster auf die Größe der Testplatte zugeschnitten. Die Länge des aufgeklebten
Etikettenmaterials wird in jeder Richtung zwischen den Mitten der
gegenüberliegenden Seiten gemessen. Die so vorbereitete Testplatte wird nun im
Trockenschrank bei 70 ± 2°C für 48 Stunden gelagert; danach wird sie
herausgenommen und bei 23 ± 2°C etwa 10 - 15 Minuten abgekühlt. Die Länge
des aufgeklebten Etikettenmaterials wird wiederum in jeder Richtung zwischen den
Mitten der gegenüberliegenden Seiten gemessen.
Eine Stoppuhr.
Material Die zu prüfenden Muster müssen mindestens 200 mm x 10 mm groß sein, wobei
die längere Seite in Laufrichtung liegen soll.
Für Folien wie PVC, die durch Testflüssigkeit A angegriffen werden (z.B. Quellung),
finden Testflüssigkeiten B entsprechend Tabelle 2 Verwendung. Hierzu mischt man
Methanol (Oberflächenspannung 23 mN/m) und destilliertes/entmineralisiertes
Wasser (73 mN/m) und setzt pro Liter 1 Gramm eines löslichen roten Farbstoffs zu,
z.B. Fuchsin.
Prüfvorgang Das Prüfmuster wird auf eine glatte ebene Oberfläche gelegt. Die Testflüssigkeit
wird mit einem weichem Pinsel oder einem Filzstift auf das Muster über eine Fläche
von 200 mm x 10 mm aufgetragen. Festgehalten wird die Zeit, in welcher der
Flüssigkeitsfilm in Tropfen zerfällt. Läuft der Film in weniger als 2 Sekunden zu
einzelnen Tropfen zusammen, dann wird mit einer Flüssigkeit mit niedrigerer
Nummer wiederholt.
Ein Einziehen des Flüssigkeitsfilm an den Rändern deutet nicht unbedingt auf eine
zu geringe Benetzbarkeit. Gesucht wird der niedrigste Wert bei optimaler
Mindeststandzeit von 2 Sekunden.
Ergebnisse Das niedrigste Ergebnis (Oberflächenspannung) bei einer optimalen Verweilzeit von
2 Sekunden wird als äquivalent zur Benetzbarkeit der Prüfoberfläche angesehen
und wird in mN/m angegeben (siehe Anmerkungen).
Anmerkungen 1. Fertige Testflüssigkeiten der Serie A (Tabelle 1) können bezogen werden von:
Arcotec GmbH
Rotweg 25
Postfach 1138
D-71299 Mönsheim
Tel. +49 – 7044 - 92120
4. Die verwendete SI-Maßeinheit ist mN/m und ersetzt das bisher übliche dyn/cm.
Der Umrechnungsfaktor ist 1.
7. Die offiziellen Methoden für die Messung der Oberflächenspannung sind DIN
53 364 und ASTM D 2578-67.
30 100.0 -
32 89.5 10.5
34 73.5 26.5
36 57.5 42.5
38 46.0 54.0
40 36.5 63.5
42 28.6 71.5
44 22.0 78.0
46 17.0 83.0
48 13.0 87.0
50 9.3 90.7
52 6.3 93.7
54 3.5 96.5
56 1.0 99.0
30 67.0 33.0
32 59.8 40.2
34 53.5 46.5
36 47.9 51.1
38 42.8 57.2
40 38.3 61.7
42 34.2 65.8
44 30.5 69.5
46 27.1 72.9
48 24.0 76.0
50 21.1 78.9
52 18.5 81.5
54 16.0 84.0
56 13.7 86.3
58 11.6 88.4
Definition Die Beständigkeit gegen Chemikalien wird hier definiert als Widerstandsfähigkeit
gegen Verfärbung, wenn die Oberfläche eines Haftmaterials für 24 Stunden oder 7
Tage bei 23 ± 2°C mit einer Chemikalie in Kontakt gebracht wird.
Geräte Testplatten
FINAT Standard-Anpressrolle
Test-Chemikalien
Prüfvorgang Das Trennmaterial wird vom Prüfstreifen abgezogen. der dann mit seiner
Klebstoffseite auf eine saubere Testplatte geklebt wird. Die FINAT Standard-
Anpressrolle wird in beiden Richtungen zweimal darüber gerollt.
Auf der waagrecht gelegten Testplatte wird die Haftmaterialoberfläche bis zur
Hälfte mit der Testsubstanz bedeckt. Dabei darf es keinen Kontakt mit den Kanten
des Prüfstreifens geben, um eine Einwirkung auf diese Kanten zu vermeiden.
Anschließend folgt eine Lagerung von 24 Stunden oder 7 Tagen bei 23°C. Bei
flüchtigen Chemikalien sollte für die Lagerung ein geschlossener Behälter
verwendet werden, um die Verdunstung zu begrenzen.
Nach Ende der Prüfzeit wird die Testplatte mit spülmittelhaltigem Wasser gereinigt,
um alle Chemikalienreste vollständig zu entfernen. Dann wird mit einem
saugfähigen Papier oder mit einem Tuch sorgfältig getrocknet. Wenn dabei die
Oberfläche noch “feucht” bleibt, sind noch Reste von Chemikalien vorhanden, die
man mit einem inerten Lösemittel entfernen sollte, z.B. mit Spiritus oder mit
Testbenzin. Dann wird wieder mit einem saugfähigen Papier oder Tuch sorgfältig
getrocknet.
Die Druckfarbenverankerung kann mittels der Tesafilmfestigkeit vor und nach der
Chemikalienbehandlung beurteilt werden.
Anmerkungen 1. Die Kontaktdauer mit den Chemikalien kann so geändert werden, dass sie jeder
beliebigen Anwendungsbedingungen entspricht. Ebenso kann die Temperatur
der Praxis angepasst werden, z.B. durch Lagerung in einem Trockenschrank.
Definition Die Beständigkeit gegen Chemikalien wird hier definiert als Fähigkeit eines
Haftmaterials, seine physikalischen und seine Klebeeigenschaften unverändert
beizubehalten, wenn es 24 Stunden lang bei 23 ± 2°C in einer Chemikalie
vollständig eingetaucht wurde.
FINAT Standard-Anpressrolle
Test-Chemikalie/großes Becherglas
Metall-Lineal
Material Für die anschließende Prüfung gemäß FTM 1 wie für die Beurteilung von
Farbänderungen werden Teststreifen aus einem repräsentativen Materialmuster
benötigt. Die Streifen sollten 25 mm breit sein und in Laufrichtung eine
Mindestlänge von 175 mm haben. Der Schnitt muss sauber und gerade sein. Von
jedem Mustermaterial werden mindestens zwei Sätze der obigen Streifen benötigt.
Zur Messung der Dimensionsstabilität nach dem Eintauchen in Chemikalien ist ein
Materialmuster 100 mm x 100 mm am besten geeignet, und zwar mit einer Kante
parallel zur Laufrichtung.
Prüfvorgang Das Trennpapier wird von jedem Streifen/ jeder Probe abgezogen. Dann wird das
Etikettenmaterial mit leichtem Fingerdruck mit seiner Klebstoffseite auf eine
saubere Testplatte geklebt. Mit der Standard-Anpressrolle wird mit ca. 10 mm/s
zweimal hin und her gerollt, um einen guten Kontakt zwischen Klebstoff und Glas
herzustellen. Anschließend wird 24 Stunden bei 23 ± 2°C klimatisiert.
An einem Satz mit drei Teststreifen wird die Klebkraftprüfung (180°) bei 300
mm/min (wie in FTM 1 beschrieben) durchgeführt.
Der zweite Satz Teststreifen wird 24 Stunden bei 23 ± 2°C vollständig in die
Prüfchemikalie eingetaucht (siehe Anmerkung 1). Bei flüchtigen Substanzen kann
es notwendig sein, den Testbehälter abzudecken, um Verdunstung zu begrenzen.
Am Ende der Prüfzeit wird der Teststreifen mit spülmittelhaltigem Wasser gereinigt,
um alle Chemikalienreste vollständig zu entfernen. Dann wird mit einem
saugfähigen Papier oder mit einem Tuch sorgfältig getrocknet. Wenn dabei die
Oberfläche noch “feucht” erscheint, sind noch Reste der Chemikalie vorhanden,
die mit einem neutralen Lösemittel (Spiritus, Testbenzin) zu entfernen sind. Dann
wird wieder mit einem saugfähigen Papier oder Tuch sorgfältig getrocknet.
Nach Lagerung von 1 Stunde bei 23 ± 2°C wird auch an diesen Streifen die
Klebkraft (180°) gemessen.
Bei allen Prüfungen werden die Muster auf Farbänderungen oder bei bedruckten
Proben Veränderung des Druckbilds beurteilt. Jede andere Materialschädigung, z.B.
Blasenbildung, sollte ebenfalls vermerkt werden.
Von jeweils drei Teststreifen vor und nach Tauchlagerung wird der
Durchschnittswert ermittelt. Aus der Differenz wird dann der prozentuale
Klebkraftverlust (180°) berechnet.
Klebkraftverlust Beständigkeit
0% ausgezeichnet
25% gut
50% mäßig
75% gering
100% nicht beständig
2. Farbechtheit
3. Dimensionsstabilität
Die Dimensionsstabilität wird bei jedem Muster nach der Tauchlagerung als
Zunahme oder Abnahme in Millimeter angegeben (bezeichnet mit + oder -).
Anwendung Dieses Verfahren bestimmt den Widerstand eines Haftmaterials auf einer
Standardoberfläche gegen eine Scherbeanspruchung mit konstanter
Geschwindigkeit.
Definition Die dynamische Scherfestigkeit ist als die maximale Kraft pro Breiteneinheit
definiert, die benötigt wird, eine bestimmte Fläche eines Selbstklebematerials in
Parallelrichtung zur Oberfläche abzuscheren.
Prinzip Ein Teststreifen wird mit einem Teil seiner Fläche mit definiertem Andruck auf eine
Testplatte geklebt. Das freie Ende des Teststreifens wird in Längsrichtung mit
konstanter Geschwindigkeit belastet. Die Klebstoffschicht setzt sich der
Scherbeanspruchung entgegen. Die Widerstandskraft wächst während der
steigenden Deformation des Klebstoffs solange, bis der Klebstoff der Deformation
nicht mehr folgen kann und sich die Klebeverbindung zu lösen beginnt.. Gemessen
wird die maximale Kraft bis zur Abscherung.
.
Geräte Elektronische Zugfestigkeitsprüfmaschine mit einer Genauigkeit der
Klemmengeschwindigkeit von mindestens 1%. Die bewegliche Klemme soll einen
Vorschub von 5,0 mm/min ermöglichen.
2
Flache Platten aus rostfreiem Stahl, mindestens 50 x 50 mm , mit zwei
Strichmarkierungen über die gesamte Breite bei 12,7 mm bzw. 25 mm ( siehe
Abbildung 1).
Bedingungen 23 ± 2°C und 50 ± 5% r.F. Die Materialmuster müssen vor der Prüfung mindestens
4 Stunden klimatisiert werden.
Vorbereitung Das Mustermaterial wird mit der Polyester- oder Alu-Kaschierfolie überklebt. Dann
werden fünf Teststreifen mit 12,7 ± 0,1 mm Breite und mindestens 50 mm Länge
in Laufrichtung zugeschnitten.
50 mm ore more
Das Trennpapier wird test panel
langsam abgezogen. Dann
wird der Teststreifen
vorsichtig ohne Druck auf
25 mm
die Mitte der Testplatte
12.7 mm
gebracht. Die schmale
test piece
Kante des Teststreifens
kommt auf die
Markierungslinie bei 12,7
mm, wie die folgende
Abbildung zeigt:
Die Haftkleber auf dem freien Teil des Teststreifens wird mit einem Papierstreifen
abgedeckt. Wegen der Rutschgefahr in den Klemmen sollte dafür kein
silikonisiertes Papier verwendet werden. Unter das freie Ende des Teststreifens wird
eine weitere Testplatte gelegt. Dann wird mit der Standard-Anpressrolle zweimal in
beiden Richtungen mit 10 mm/s übergerollt, ohne dabei zusätzlichen Druck
auszuüben.
Sehr empfehlenswert ist eine automatische Anpressrolle.
• Klemmenabstand 40 mm
• Vorschub 5 mm/min
Nach einer Lagerzeit von 20 ± 2 min wird die Testplatte in die feste Klemme der
Zugprüfmaschine eingespannt. Das untere Ende der Klemme muss dabei auf der
Markierung der Testplatte bei 25 mm sitzen. Wenn die feste Klemme mit dem
Messkopf des Prüfgerätes verbunden sein sollte, muss jetzt die Kraftanzeige auf Null
gestellt werden, um das Gewicht der Testplatte auszugleichen. Die zweite Klemme
wird in die Ausgangsposition gebracht und das freie Ende des Teststreifens wird
darin so fest eingespannt, dass es nicht herausrutschen kann. Dann startet man die
Zugprüfmaschine und wartet, bis Teststreifen und Testplatte vollständig voneinander
getrennt wurden. Die Höchstkraft und das Bruchbild für jeden einzelnen Teststreifen
werden protokolliert. Der Schlüssel für das Bruchbild ist wie folgt:
Wiederholbarkeit Die Varianz für 5 Messungen liegt bei etwa 3 bis 6%.
Kommentar Die Beziehung der Scherfestigkeit zur Testfläche ist nicht linear. Die
Standardabweichung steigt mit zunehmender Breite der Teststreifen.
Anmerkungen 1. Die Prüfplatten müssen sorgfältig gereinigt werden, so dass keine Spuren von
Klebstoff, Fett, Silikon oder Feuchtigkeit auf der Oberfläche verbleiben. Die
folgenden Lösungsmittel können zur Reinigung der Prüfplatten verwendet
werden:
- Diacetonalkohol, technische Qualität oder besser
- Methylethylketon (MEK)
- Aceton
- Methanol 95 %ig
- n-Heptan
- Ethylacetat
Das zur Reinigung eingesetzte Material muss saugfähig sein, z.B. Watte,
Vliesmaterial oder Gewebe. Geeignete Materialien dürfen während des
Gebrauchs nicht fasern, sollen Lösungsmittel aufnehmen und keine Bestandteile
enthalten, die in den oben genannten Lösungsmittel löslich sind und sollen
ausnahmslos immer frisch eingesetzt werden.
Die Prüfplatte wird mit einem der oben aufgeführten Lösungsmittel benetzt und
mit frischem Reinigungsmaterial trocken gewischt. Diese Reinigung mit
Lösungsmittel wird dreimal durchgeführt, wobei der letzte Reinigungsschritt mit
MEK oder Aceton erfolgen sollte.
Einleitung Das Verfahren beruht auf Angaben aus verschiedenen Quellen, die sich alle mit
diesem Thema beschäftigt haben. Das Prüfverfahren soll die Grundlage bilden für
weitere Entwicklungen im Klebstoffbereich, aber auch zur Bewertung vorhandener
Systeme dienlich sein. Es simuliert nicht alle Recycling-Bedingungen, die in der
Papier- und Pappeindustrie angewendet werden. Da manche Papierfabriken bereits
mit einem Anteil von 80 - 100% Altpapier als Rohmaterial einsetzen, wurden die
“Stickies” ein ernstes Problem im Herstellungsprozess für Papier. Die
Haftetikettenbranche ist aufgerufen, zur Suche nach Lösungen beizutragen. Das
vorliegende Prüfverfahren ist ein erster Schritt in dieser Richtung. Weitere Schritte
werden in enger Zusammenarbeit mit der Papierindustrie erforderlich sein, um
Lösungen zu finden, die für beide Seiten annehmbar sind.
Pumpe, Vorratsbehälter
Flotationszelle DIN 54606/11, Voith 18 l
oder
PTS Flotationszelle, 2 l.
Filter-Nutsche
Blattbildner nach ISO 5269/2, DIN 54 358/1, z.B. Rapid-Köthen
2
Vorzugsweise ungestrichenes holzfreies Papier, 80 g/m neutralgebunden.
Vollentsalztes Wasser, Deinking-Chemikalien (Seife, H202, Wasserglas, NaOH), H2SO4.
Test 1
Desintegration ISO 5263 >> Blattbildung ISO 5269/2
I
Test 2
Fraktionierung >> Blattbildung
I
Flotation ISO 54606/1
I
Blattbildung ISO 5269/2
I
Chem. Sauerstoffbedarf (CSB) ISO 6060 DIN 38409-41
2
Unbeschichtetes Papier wird in kleine Stücke von 1 x 1 cm . geschnitten.
Prüfvorgang Desintegrieren
Stoffkonzentration: 5%
Klebstoffkonzentration: 1% bezogen auf Faser
Neben dem Fraktionator wird ein Fass als Vorratsgefäß benötigt. Das Fass enthält
die Menge Wasser, die den Fraktionator versorgt. Bei vorschriftsmäßigem Einsatz
wären das über 200 l Wasser. Um die Verdünnung möglichst gering zu halten,
werden nur 20 l verwendet und im Kreis durch den Fraktionator gepumpt.
Um die fraktionierten Fasern zurückzuhalten wird ein 60 µ Filter zwischen Fass und
Fraktionator installiert. Die Mengenangaben unten berücksichtigen wieder die
nachfolgende Flotation in einer 18 l Voith Zelle.
Flotation
108 g getrocknete Faser abwiegen, auf 1600 ml mit Wasser auffüllen und 10 min
bei 3000 Upm in einem Desintegrator aufschlagen. Zugabe der Deinking-
Chemikalien in der folgenden Reihenfolge und den Mengen, bezogen auf Faser:
0,5% Seife (z.B. Serfax) (100%)
3,0% Wasserglas (100%)
1,0% H2O2 (30%)
Mit 20%-iger NaOH auf pH 10 - 11 einstellen.
Reaktionszeit: 60 Minuten bei 45°C langsam rühren. Anschließend mit dem
Desintegrator nochmals 3 Minuten entstippen.
In der Voith Zelle 5 l Wasser vorlegen, obigen Ansatz zugeben und bis Überlauf mit
Wasser auffüllen. Daraus ergeben sich 18 l Suspension mit 108 g Faser, also 0,6%
Stoffdichte.
10 min flotieren bei 240 l/h Luftdurchsatz. Das Niveau muss während des
Versuches konstant gehalten werden und entsprechend Wasser nachgegeben
werden. Den Schaum manuell mit einem Schaber zu dem automatischen Schaber
Ergebnisse Die Prüfgeräte, z.B. Fraktionator, Flotationszelle, müssen spezifiziert werden. Die
Auswertung erfolgt an den gebildeten Blättern nach PTS PR 252/90.
Dabei wird geprüft:
• ob das Musterblatt am oberen oder unteren Filterpapier klebt,
• ob das Musterblatt beim Abziehen von den Filterpapieren beschädigt wird,
• ob im Durchlicht Stickies als transparente Stellen enthalten sind. Größe und
Anzahl der Flecken werden registriert.
Die oben zitierten PTS Angaben sind Empfehlungen der Papiertechnischen Stiftung
und die entsprechenden ISO- und DIN-Methoden, auf die sie Bezug haben, sind an
entsprechender Stelle angegeben .
Fluoreszenz ist die Emission von Licht im sichtbaren oder dem angrenzenden UV-
oder IR-Bereich von Materie, die vorher durch geeignete energiereiche Strahlung
angeregt wurde. Der Weißgrad von Papier oder Textilien kann durch die
Fluoreszenz von “optischen Aufhellern” erhöht werden, die unsichtbare UV-Anteile
des Tageslichts in sichtbares Licht umwandeln. Das Material erscheint so heller und
weißer.
Prüfvorgang Die Prüfmethoden zur Kontrolle und Prüfung, die hier dargestellt sind, betreffen (A)
die Fluoreszenz und (B) den Weißgrad.
A. Fluoreszenz
1. Eine mit fluoreszierenden Farben bzw. Aufhellern bedruckte Oberfläche wird
unter UV-Licht betrachtet. Visuell kann erkannt werden, ob der Aufdruck in
Ordnung ist.
2. Eine eigentliche Messung der Fluoreszenz kann mit Geräten (wie sie von den
Firmen SICK oder LAETUS geliefert werden) durchgeführt werden, die UV-
Licht kontrollierter Wellenlänge emittieren und das zurückgestrahlte, nach
längeren Wellenlängen verschobene Licht messen. Durch Vorgabe eines
Schwellenwertes prüft dann solch ein Gerät, ob der Druck in Ordnung ist,
bzw. ein Etikett vorhanden ist.
B. Weißgrad
Der Weißgrad setzt sich aus der Grundfarbe Weiß des Materials und der
Wirkung des zugesetzten optischen Aufhellers zusammen. Der Effekt von
optischen Aufhellern kann nur richtig beurteilt werden, wenn mit einer
Lichtquelle, die einen UV-Anteil ähnlich dem Tageslicht hat, bestrahlt wird.
1. Von der Firma CIBA-GEIGY gab es einen zwölfstufigen Satz von Weißgrad-
Täfelchen aus Plastikmaterial. Die Stufen 1 bis 4 enthalten keine optischen
Aufheller, sondern abnehmende Mengen eines Gelbpigments. Die Stufen 5
bis 12 sind von der Intensität her ansteigend mit optischem Aufheller
versehen. Dieser Satz Weißgrad-Täfelchen wird von der Firma CIBA-GEIGY
nicht mehr hergestellt, wird aber immer noch als allgemeiner Standard
verwendet
In Anlehnung hieran hat die Firma LAETUS einen Messstab mit einer
zwölfstufigen Weißgrad-Skala entwickelt. Damit kann der Weißgrad eines
“Weiss” ist eigentlich eine Farbe wie Rot, Grün oder Blau und kann mit
kolorimetrischen Methoden bestimmt werden. Der Unterschied ist, dass Weiß eine
hohe Helligkeit und niedrige Sättigung aufweist, was die Messung schwieriger als
bei den hochgesättigten Farben macht. In der Literatur findet man über 100
Formeln zur Messung des Weißgrads. Als praktisch anwendbare Weißgradformel
hat sich die von E. Ganz (siehe Anhang) erwiesen. Die “Ganz”-Bewertungen
entsprechen denen der erwähnten CIBA-GEIGY-Weißgrad-Täfelchen wie folgt:
Anhang Fluoreszenz fällt unter den Sammelbegriff Lumineszenz, unter welcher die Emission
von Licht verstanden wird, wenn ein Elektron von einem höheren auf ein
niedrigeres Energieniveau fällt. Bei der Fluoreszenz wird dies durch Absorption von
Strahlung, meist UV, verursacht, gefolgt von Emission bei längeren Wellenlängen im
sichtbaren Bereich. Lumineszenz umfasst die Fluoreszenz und die Phosphoreszenz.
Die beiden Phänomene unterscheiden sich in ihrer “Abklingzeit”. Bei der
-6 -9
Fluoreszenz wird das Licht innerhalb von 10 bis 10 s abgestrahlt, während bei der
-4 -2
Phosphoreszenz dieser Vorgang 10 s bis 10 s dauert.
Zur Messung dieser Erscheinungen ist eine gut definierte Lichtquelle erforderlich,
d.h. mit konstanter Leuchtdichte und konstanter spektraler Energieverteilung. Im
Laufe der Zeit wurden drei Normlichtarten definiert: A, C und D 65.
Für FTM 20 ist nur die Normlichtart D 65 von Interesse, da sie das “mittlere
Tageslicht” mit einer Farbtemperatur von 6500 Kelvin am besten wiedergibt. Die
Normlichtart D 65 enthält einen genügenden UV-Anteil, um optische Aufheller
anzuregen.
Prüfgeräte
Siehe Abschnitt 2 dieses Handbuchs.
Literatur
1. Ganz, Weißgrad: Photometrische Spezifikation und kolorimetrische Messung.
Appl. Optics 15 (1976) 9 pp 2039-2058
2. Rolf Griesser (1979), Methoden und Einsatzmöglichkeiten der farbmetrischen
Weißbewertung von Papieren, CIBA-GEIGY Broschüre Nr. 7009 D (1979), Seite 25 - 29.
Einführung Diese Methode erlaubt eine schnelle Bewertung der Verankerung einer Druckfarbe
oder eines Lacks auf einem Etikettenmaterial.
Definition Die Druckfarbe oder der Lack wird auf das Substrat aufgetragen und in der
Druckmaschine, oder mit einer anderen Standard-Methode, die für diesen Farbtyp
geeignet ist, ausgehärtet.
Die Farbverankerung wird dann durch den Anteil der Druckfarbe, der beim
Abziehen eines aufgeklebten Klebebandes abgelöst wird, bewertet.
Klebeband hoher Klebkraft (“aggressiv“), z.B. Tesa 7475 (Acrylatkleber), Tesa 7476
(Kautschukkleber), oder 3M Scotch 810.
Metall-Spatel
Schutz-Handschuhe
Materialproben Wenn keine fertigen Muster mit der zu prüfenden Druckfarbe zur Verfügung
stehen, werden die entsprechende Proben hergestellt, indem die Farbe in
gleichmäßiger Schicht (z.B. mit einem Meyer Bar) aufgetragen und wie vom
Hersteller empfohlen ausgehärtet wird. DIN A4-Muster sind für diesen Test
zweckmäßig.
Prüfvorgang 1. Klebeband-Test
Den Prüfling auf einen glatten, harten, ebenen Untergrund legen und das
Klebeband ohne Lufteinschlüsse aufbringen. An einem Ende sollte dabei ein kleines
Stück des Klebebandes frei bleiben.
Mit der FINAT-Anpressrolle wird zweimal in jeder Richtung über das Band gefahren
um es anzudrücken. Der nicht aufgeklebte Teil des Klebebandes wird um 180 ° auf
sich selbst zurückgefaltet.
Innerhalb von 20 Minuten nach dem Anrollen den Prüfling in einer Halterung
befestigen oder mit einer Hand festhalten, und das freie Ende des Klebebandes mit
der anderen Hand auf sich zu abziehen: zuerst langsam mit konstanter
Geschwindigkeit, dann sehr schnell und beschleunigend. (Je höher die
Geschwindigkeit, desto aggressiver der Test.)
2. Mechanische Beanspruchung
• Kratztest
Den Prüfling auf einen festen Untergrund legen und mit einem stumpfen
Metallgegenstand (z.B. einem Spatel) auf der Oberfläche hin- und herkratzen, bis
sich die Farbe abzulösen beginnt. Die Zahl der Kratzbewegungen registrieren, bei
der Versagen auftritt, und diese mit Standardproben vergleichen um festzulegen,
ob die Probe besteht oder durchfällt.
Anmerkung: Es muss ein Gegenstand verwendet werden, der die Probe nicht
anschneidet (ein Tapetenmesser ist ungeeignet) und der bei verschiedenen Prüfern
gleich ist (bei einem Fingernagel nicht gegeben).
• Reibtest
Den Prüfling auf eine feste, flache Unterlage legen, den Daumen fest auf seine
Oberfläche pressen und hin- und herdrehen. Das Ergebnis mit früher bewerteten
Proben vergleichen und festlegen, ob es in Ordnung ist.
Anmerkung: Für den Fall, dass die Druckfarbe nicht richtig ausgehärtet ist, müssen
die entsprechenden Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden.
Anmerkungen 1. Die Anwesenheit von Wachsen und Silikonen in einigen Druckfarben und
Schutzlacken kann dazu führen, dass das Klebeband auf der Oberfläche nur
schwach haftet. Als Folge kann das Klebeband die Farbe auch bei schlechter
Haftung nicht vom Substrat abziehen, was zu einer falschen „in Ordnung“-
Beurteilung führt. Um dieser Gefahr zu begegnen wird empfohlen, sowohl
einen Klebebandtest als auch eine andre Prüfung zur Farbhaftung
durchzuführen, wenn unbekannte Farben untersucht werden.
3. Wenn man ein numerische Ergebnis aus dem Klebebandtest benötigt, kann die
prozentuale Haftung mit Hilfe eines Gitterschnitt-Geräts erhalten werden, mit
dem die zu prüfende Farbfläche vor dem Aufbringen des Klebebands in 2 mm
Quadrate aufgeteilt wird. Es wird dann die Anzahl der Quadrate ausgezählt, die
auf dem Substrat nach Abziehen des Klebebands verbleiben.
Das Gitterschnitt-Gerät muss so beschaffen sein, dass die Farbschicht vollständig
durchtrennt, das Substart aber nur sehr wenig angeschnitten wird, da sonst
Materialbruch im Substrat auftreten kann.
Herausgegeben März 1999
Überarbeitet Juni 2001
Anwendung Diese Methode erlaubt eine schnelle Bestimmung der Haftung von Druckfarbe oder
eines Lacks auf Etikettenmaterial. Sie ist vor allem zur Prüfung digitaler Printmedien
entwickelt worden.
Definition Die Druckfarbe oder der Lack werden auf das Substrat aufgebracht und in der
Druckmaschine oder mittels einer Standardmethode, die für diese Art von Farbe
geeignet ist, ausgehärtet.
Die Farbhaftung wird bestimmt durch die Farbmenge, die durch Abziehen eines
aufgebrachten Klebebandes entfernt wird.
Klebeband mit hoher Klebkraft (‘aggressiv’“), z.B. Tesa 7475 (Acrylatkleber), Tesa
7476 (Kautschukkleber), oder 3M Scotch 810.
FINAT Standard-Anpressrolle.
Zugprüf- oder ähnliche Maschine, mit der ein Laminat unter einem Winkel von
180° und einer Klemmengeschwindigkeit von 300 mm pro Minute mit einer
Genauigkeit von ± 2% abgezogen werden kann.
Material Die Farbe wird auf das Substrat aufgebracht. Danach wird so lange gewartet, bis
absolut sicher ist, dass die Farbe vollständig durchgehärtet und/oder trocken ist.
Wenn die Druckmaschine mit einem oder mehreren Farbwerken arbeitet, ist
vorzuziehen, dass die Haftung der einzelnen Farben und nicht einer Kombination
von Farben bestimmt wird.
Die Farbhaftung kann bewertet werden, indem die Farbe vor dem Aufkleben und
nach dem Abziehen des Klebebands gemessen wird. Die Menge an Farbe, die
abgezogen wurde, wird angegeben als ∆E, die Farbänderung die mit dem
Spektrophotometer vor dem Aufkleben und nach dem Abziehen des Klebebands
gemessen wurde.
Durchführung 1. Klebeband-Test
Den Prüfling (30 mm mal 175 mm) auf eine glatte, ebene, harte Unterlage legen
und das Klebeband aufbringen, so dass keine Luftblasen eingeschlossen werden.
Mit der FINAT-Rolle durch zweimaliges Anrollen in beide Richtungen das Klebeband
anpressen, und dann das nicht aufgeklebte Ende des Klebebandes in eine Winkel
von 180° auf sich selbst zurückfalten.
Auswertung Der Schälwert wird als Mittelwert der geprüften Streifen in Newton pro 25 mm
angegeben.
Der Schälwert gibt einen Hinweis auf die Kraft, die auf die Farbe gewirkt hat und
ein ungefähres Maß für das Haften einer Schutzfolie auf der Farbe.
Die Farbe des bedruckten Substrats wird vor Aufbringen und nach Abzug des
Klebebands gemessen. Die Farbdifferenz wird als ∆E angegeben.
Anmerkung Die Anwesenheit von Wachsen und Silikonen in einigen Farben kann zu
irreführenden “in Ordnung”-Ergebnissen führen. Es ist deshalb wichtig, die
gemessenen Schälwerte anzugeben.
Anwendung Diese Testmethode erlaubt dem Etikettenhersteller, den Grad und die
Gleichmäßigkeit der Stanzung während des Verarbeitungsprozesses zu beurteilen.
Mit der Methode kann der Zustand und die Einstellung der Stanze während der
Einrichtarbeiten beurteilt werden, um Spendeprobleme oder Bahnabrisse bei
Hochgeschwindigkeitsspendungen zu verhindern.
Der Test ist für Abdeckpapiere geeignet.
Definition Durch einen grünen Farbstoff wird die Beschädigung des Silikonpapiers durch den
Stanzprozess angezeigt.
Material Malachitgrün
Elektronische Waage
1 Liter Messzylinder
Gummihandschuhe
Baumwolllappen
Farbbad
Destilliertes Wasser
Stoppuhr
Prüflinge Die Größe des Prüflings sollte mindestens Stanzbreite mal Rapportlänge der Stanze
betragen.
Wo sich die Etiketten befanden, die Silikonoberfläche des Abdeckpapiers mit dem
Lappen befeuchten.
Die überschüssige Lösung mit einem trockenen Lappen abwischen und die
Stanzung beurteilen.
Die Probe mit beiden Händen an den Enden anfassen und mit der Silikonseite auf
die Oberfläche der Malachitgrün-Lösung legen. Aufpassen, dass die Malachitgrün-
Lösung nicht auf die Rückseite des Abdeckpapiers kommt.
Die Probe 30 Sekunden in Kontakt mit der Lösung lassen und dann entfernen.
Überschüssige Malachitgrün-Lösung in das Bad zurücklaufen lassen.
Die Probe mit der Silikonseite auf das Bad mit sauberem Wasser legen und etwas
bewegen, um verbleibende Malachitgrün-Lösung zu entfernen.
Nach dem Waschen die Probe aufnehmen und zwischen geeignetem saugfähigem
Material, z.B. Papier oder Baumwolllappen, trocknen.
Ergebnisse Die Stanzabdrucke in Bezug auf Tiefe und Gleichmäßigkeit beurteilen. Die
Rückseite des Abdeckpapiers betrachten, ob komplett durchgestanzt wurde. Es
sollten keine Anzeichen von Malachitgrün-Durchschlag durch das Abdeckpapier zu
sehen sein.
Je tiefer die sichtbaren Anstanzungen sind, desto größer ist die Gefahr, dass der
Klebstoff sich am Abdeckpapier verankert. Dies kann zu Spendeprobleme führen.
.
Übermäßige Beschädigung des Papiers kann auch zu Bahnabrissen führen.
Anwendung Dieser Test wird verwendet, um die Fähigkeit eines Selbstklebematerials, auf einer
zylindrisch gebogenen Oberfläche zu haften, zu prüfen.
Definition Die Rundverklebbarkeit wird definiert als das Abheben (gemessen in mm) von
Selbstklebematerial nach einer gewissen Zeit von einem zylindrischen Standardstab
oder -rohr mit kleinem Durchmesser, auf den es mit leichtem Fingerdruck
aufgebracht wurde.
Geräte Gestell, in dem die Stäbe/Röhrchen stehen können, ohne dass sich Probe und
Gestell berühren.
Das Ergebnis des Tests hängt sehr stark von dem verwendeten Obermaterial ab.
Diese Materialien und ihre Spezifikationen müssen sehr genau bekannt sein.
Prüfkörper Die Abmessungen des Prüflings sollte so angepasst werden, dass die Länge des
Probeetiketts 3/4 des Umfangs des Probestabs/-röhrchens entspricht.
Die Breite des Etiketts sollte der Hälfte seiner Länge entsprechen.
Standard-Prüfbedingungen:
Die Prüflinge sollten bei 23± 2°C und 50 ± 5 % r.F. für wenigstens 16 Stunden
konditioniert werden, bevor sie geschnitten werden. Andere Bedingungen können
angewendet werden, doch müssen diese klar angegeben werden.
Das Abdeck vom Obermaterial so entfernen, dass sich der Druckträger nicht
verformt und die Klebstoffschicht nicht berührt wird.
Anmerkung Geeignete Geräte zum Aufbringen des Etiketts können verwendet werden, um die
Schwankungen des Ergebnisses als Folge des Andrückens mit “leichtem
Fingerdruck” zu verringern.
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Sick AG
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Weiss Feuchtigkeitsmessgeräte
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D-35447 Reiskirchen-Lindenstruth
Deutschland
Tel. +49 – 6408 – 84-0
Fax +49 – 6408 – 84-341
Es wird empfohlen:
6. Bei Mehrfarbendruck unter Verwendung eines 4. In Bezug auf Schneidvorgänge die Empfehlungen der
Durchlauf- oder Gebläsetrockners die Bögen zwischen Herstellers beachten.
den einzelnen Druckgängen in Polyethylen einpacken,
um Randwelligkeit und/oder Rollen zu vermeiden. 5. Herstellerangaben über Fertigungs- oder
Lieferungspartie sollten für eventuelle
7. Bei Lufttrocknung Änderungen in Temperatur und Beanstandungen aufbewahrt werden.
Feuchtigkeit zwischen Druckgängen vermeiden.
Quelle: PSMA
8. Zwischen Druckgängen immer genügend Zeit für die
Farbtrocknung vorsehen. Das ist besonders von Mai 1987
Bedeutung bei Flächendruck. Überarbeitet März 2001
Bei der Verwendung von Selbstklebematerial auf Materialien, die zum Ausgasen neigen (infolge
nachstehend aufgeführten Oberflächen ist Vorsicht ungenügender Aushärtung), bei denen, wenn es nach
geboten. In vielen Fällen gibt es aber Produkte, mit der Etikettierung auftritt, die Klebung letzten Endes
denen auftretende Haftungsprobleme gelöst werden versagt. Beispiele sind Polycarbonat, faserverstärkte
können. Es empfiehlt sich sehr, beim Polyester, Dichtungsmassen.
Haftverbundhersteller nachzufragen.
Alterung
Oberflächen, die vom Selbstklebematerial beim Oberflächen, bei denen der Haftklebstoff merklich der
Aufbringen oder Abziehen beschädigt werden Witterung ausgesetzt ist, was zu einer eventuellen
können Zerstörung des Klebers führen kann, z.B.
Kunststoffe, z.B. mit Weichmacher wie PVC, Polystyrol, Fassetikettierung.
Perspex. Oberflächenbehandlungen mit schwacher
Verankerung, z.B. beflockte Textilien, Fahrzeug- Anwendungen, bei denen spezifische Hinweise
Reparaturlacke, Papier, Karton. Tierhäute und einzuholen sind
Naturfasern wie Wildleder, Leder, Wolle. Direktetikettierung von Lebensmitteln, Etikettierung von
Mattierte Metalle wie Kupferbronze, Silber. Spielzeug, medizinische Anwendungen, wie direkter
Manche Glasflächen, wie optische Linsen. Hautkontakt, Blutbeutel, Sterilverfahren,
Textil-Etikettierung, Sonderartikel für Werbezwecke.
Oberflächen, auf denen ausreichende Haftung nur Extreme Umweltbedingungen, wie Temperaturen von
schwierig zu erhalten ist 80° oder -20°, direkte/fortlaufende UV-Einwirkung,
Werkstoffe mit niedriger Oberflächenenergie, die schwer Seewasser, mit Lösungsmittel gesättigte Atmosphäre.
benetzbar sind, wie PTFE, unbehandelte Polyolefine,
silikonbehandelte oder verunreinigte Oberflächen, Anwendungen auf beliebigen Oberflächen, wenn ein
bedrucktes Polyethylen, (Polyamid-Farben), fettige Schaden bei Aufbringung oder Entfernung von
Oberflächen. Änderungen der Oberflächenenergie als Selbstklebematerial auftreten kann, Einzelheiten siehe
Folge von Migration oder Verlust der Wirkung einer oben.
Oberflächenvorbehandlung.
Anwendungen auf allen Oberflächen, die als ,schwierig‘
Rauhe Oberflächen, die geringen Flächenkontakt bieten, eingestuft sind.
lackierte Oberflächen, Kork, Schaumstoffe, grobmaschige
Gewebe, Relief-Oberflächen, Keramik ohne Glasur. Siehe auch TEIL 8: Probleme mit Haftklebstoffen
Lagerung Brandverhalten
Bei Einlagern und Stapeln von Haftverbundrollen gelten Haftverbunde können von Flammen entzündet werden,
die in der Materialwirtschaft üblichen Grundsätze. wobei der Klebstoff unter starker Rauchbildung brennt.
Das Material hat leicht brennbare Bestandteile und sollte Brennendes Material kann mit Wasser gelöscht werden,
daher vor Wärme- und sonstigen Entzündungsquellen wenn keine stromführenden Teile in der Nähe sind,
geschützt werden. anderenfalls sollten Pulver- oder CO2-Löscher verwendet
Das Material sollte so gekennzeichnet sein, dass der werden. Präventivmaßnahmen und ein Löschplan sollten
Feuerwehr im Einsatzfall Angaben gemacht werden mit zuständigen Stellen besprochen werden unter
können. Berücksichtigung von Lagerverhältnissen und
Arbeitsbedingungen. Für nachstehend aufgeführte
Verwendung Materialgruppen gelten die angegebenen speziellen
Vorsichtsmaßnahmen:
1. Umgang mit den Rollen
Rollen und Paletten erfordern die übliche Vorsicht im 1. Folien (allgemein)
Umgang. Kunststoffe können schmelzen und/oder tropfen, bevor
Wird das Packband aufgetrennt, ist die Gefahr des oder während sie brennen, was zu ernsthaften
Zurückschnellens zu beachten. Schutzbrille und Verbrennungen bei Kontakt mit der Haut führen kann.
Handschuhe tragen. Bei Löscharbeiten sollten Atemgeräte getragen werden.
Außenlagen oder Hülle einer Rolle sollen nur das
Material schützen und können bei übermäßiger 2. PVC-Folien
Beanspruchung die Rolle nicht zusammenhalten. Beim Beim Verbrennen wird Chlorwasserstoff-Gas (Salzsäure)
Heben und beim Transport sollte man daher möglichst zusammen mit Rauch und andern ätzenden Gasen frei,
die Horizontallage beibehalten, mit Unterstützung am was zu Korrosion und Reizung von Haut und
Rollenkern. Atemwegen führen kann. Bei Lösch- und
Das Personal sollte darauf hingewiesen werden, dass die Rettungsaufgaben sollten Atemgeräte für die Helfer
Lagen bei Haftverbundrollen eher teleskopieren als bei griffbereit sein.
einfachem Papier, so dass größere Vorsicht erforderlich ist.
Arbeitsschutz
2. Verarbeitung
Vorsicht vor Verletzung durch scharfe Schnittkanten am Unter normalen Arbeitsbedingungen sind keine Gefahren
Verbundpapier. Bei der Verarbeitung von Haftverbunden zu erwarten. Es ist immer auf vernünftige gewerbliche
kann sich elektrostatische Ladung aufbauen, weshalb die Hygiene zu achten. Bei speziellen Anwendungsbereichen
Maschinen ausreichend geerdet werden müssen. Wo wie Lebensmittel, Spielzeug, Krankenhausbedarf, sollte
leicht entzündlichte Lösungsmittel oder Druckfarben der jeweilige Haftverbundhersteller um Rat gefragt
verwendet werden, können besondere Maßnahmen zur werden.
Verhütung statischer Ladung erforderlich werden.
Rollenmaterial
Annahme und Einlagerung Lagerung und Versand von Fertigware
Bei Empfang der Ware Verpackung auf Beschädigung Kühl und trocken lagern.
prüfen. Bei Fehlmenge oder Mängeln sofort die Fertige Rollen auf Seitenfläche mit zwischengelegtem
Lieferfirma verständigen. Material auf trockenen und Trennmaterial lagern, um Verkleben zu vermeiden.
sauberen Fußboden abstellen. Wird das Material auf Für Versand in Polyethylen-Karton oder zylindrischen
Paletten geliefert, sollte man es bis zur Verwendung auf Behältern verpacken.
diesen belassen. Rollen sollten in der Originalverpackung
auf den Stirnseiten bis zur Verwendung gelagert werden.
Bei schmal geschnittenen Rollen sollte der Hersteller
Trennmaterial zwischengelegt haben. Nicht auf der
Stirnseite lagernde Rollen können bei längerer Lagerung
Druckmarkierungen und Verformungen erleiden.
Lagerbedingungen
Rollen möglichst nicht vor Verarbeitung auspacken.
Extreme Feuchtigkeit und Temperatur vermeiden; ideal
sind die gleichen klimatischen Bedingungen wie in der
Druckerei selbst (Ideale Bedingungen sind 20 – 22 °C und
50 – 55 % r.F.).
Hohe Temperaturen können zu Klebstoffaustritten und -
durchschlagen führen. Feuchtigkeitsschwankungen
können Kräuselung und Randwelligkeit verursachen.
Material nicht in der Nähe von Wärme- und Zündquellen
oder in direktem Sonnenlicht lagern.
Es kann ab und zu vorkommen, dass Etiketten schlecht haften. Dies kann teuer werden, wenn die Etiketten bereits
gedruckt sind.
Es empfiehlt sich daher, das Haftmaterial vor einer noch unbekannten Anwendung einer einfachen Prüfung zu
unterwerfen.
Quelle: PSMA
KUNSTSTOFFE
ABS Acrylnitril Butadien styrol Lustran
Novodur
Cycolac
Ampcolite A X A X X
Epoxiharze Araldit
Epon A A A A A
Melamimharze Melatin
Memac A A A A A
Polyamide (Nylon) Akulon A A A A A
Polychloropren Neopren A X A B X
Polyester Hostaphan
Terylen
Valox
Melinex A A A A A
Polyethylen (Polythen) Alkathen
Alathon A B A A B
Polyformaldehyd Celon
Polyoxymethlen Polyacetale Delrin A A A A A
Polymethyl-Methacrylat Plexiglass
Perspex A X X X X
Polypropylen Hostalen PP
Moplen B B A A B
Polystyrol Lustrex
Styron X X A X X
Polytetrafluorethylen (PTFE) Teflon A A A A A
Polyurethane Desmodur
Desmophen A X B B B
Hart PVC Lucoflex A X A X X
Weich PVC B X X X X
Polycarbonat Lexan B X A X X
Polyphenylenexide (PPO) Noryl X X A X X
KAUTSCHUK
Butylkautschuk X X A B X
Natur- oder Styrolbutadien-
kautschuk (NR oder SBR) X X A B X
Silicone X X B X X
A N S T R I C H E FA R B E N Typische
Oberflächen
Alkydharz-Lacke Holz, Türen usw. B X B X X
Cellulose und thermo-
plastische Acrylate Autos B X A X B
Acrylate A B A B X
Emaillacke und Haus- und
vernetzte Acrylate Küchengeräte A B A B X
Lackierte Oberflächen glänzende Holz-
oberflächen B X B X X
Da Lacke in ihrer Zusammensetzung stark schwanken können, ist grösste Vorsicht zu empfehlen.
VERSCHIEDENES
Gewebe Dies sind häufig Mischpolymere aus natürlichen und synthetischen Fasern. Vorsicht! Zuerst
mit einem nicht aggressiven Lösungsmittel beginnen.
Glas A A A A A
Leder Alle Lösungsmittel greifen Leder an und lassen es schrumpfen - Äusserste Vorsicht ist angebracht!
Metall A A A A
Holz A A A A
A – Oberfläche wird unter den umseitig beschriebenen Bedingungen nicht angegriffen B - Vorsicht. In kann Oberflächen einigen Fällen angreifen, speziell bei langer
Einwirkungszeit X - Nicht verwenden. Achtung: Diese Liste gibt nur Empfehlungen und ist nicht umfassend
Haftklebstoffe wurden Mitte des neunzehnten Die Einführung von Acrylatklebern löste einige der
Jahrhunderts für Verbandmittel (Heftpflaster) entwickelt. Probleme. Acrylate waren sehr alterungsbeständig und
Erst neunzig Jahre später wurde das Prinzip zur auch als wässerige Dispersionen erhältlich. Die
Herstellung von Selbstklebeetiketten angewandt. wasserbasierenden Produkte waren einfach zu
beschichten und beseitigten die mit Lösungsmittel
Der verwendete Kleber aus Naturkautschuk wurde in verbundenen Gefahren.
Lösungsmittel aufgelöst und dann aufgetragen. Dies Die neuerlich eingeführten Schmelzhaftkleber können bei
Produkt klebte sehr gut auf unterschiedlichen sehr hohen Geschwindigkeiten mit einem hohen
Oberflächen, aber seine Alterungsbeständigkeit war nicht Auftragsgewicht beschichtet werden, da keine Trocknung
sehr gut und der große Bedarf an Lösungsmitteln zur erforderlich ist.
Beschichtung war ein Nachteil.
Klebstoffarten, Anwendungen
Permanentkleber Ein Klebstoff mit sehr hoher Endhaftung für Etiketten, die nicht mehr abgelöst
werden müssen. Verfügbar von normalem bis sehr hohem Auftragsgewicht,
abhängig von der Verwendung.
Ablösbare Kleber Haftklebstoffe mit niedriger Endhaftung auf einer großen Anzahl von Oberflächen.
Der Kleber muss sorgfältig ausgewählt werden, speziell für Oberflächen wie Stoffe,
Papiere und Kunststoff-Folien.
Wasserablösbar Haftklebstoff der in Kontakt mit Wasser verringerte Klebkraft aufweist und sauber
abgelöst werden kann.
Hohe Temperaturen,
Wärmebeständig Haftklebstoff, der seine Eigenschaften auch bei hohen Temperaturen beibehält.
Licht-/UV-beständig Haftklebstoff für Etiketten, die dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden.
Wasserbeständig Haftklebstoff für Etiketten, die hoher Luftfeuchtigkeit oder sogar direkter
Wassereinwirkung ausgesetzt sind.
Weichmacherbeständig Haftklebstoff, der auf PVC oder anderen Kunststoffen, die Weichmacher enthalten,
funktionsfähig bleibt.
Pigmentierte Kleber Ein Haftklebstoff, der zum Überkleben von stark bedruckten oder farbigen
Oberflächen verwendet wird.
Repositionierbar Haftkleber der Ablösen und Wiederaufbringen eines Etikettes für kurze Zeit nach
dem Aufkleben ermöglicht, bevor sich die höchste Klebkraft entwickelt.
Lebensmittelkontakt Haftkleber entsprechend F.D.A oder B.g.V.V. oder anderen Zulassungen für das
Bekleben von Lebensmitteln.
Geruch and Verfärbung Haftklebstoffe enthalten hauptsächlich Polymere und Harze. Sie sollen zunächst die
Anforderungen der Verarbeitung und Etikettierung erfüllen.
Quelle: PSM
Ziel Diese Richtlinie sollte bei der Planung von Prüfungen mit beschleunigter Alterung
von Haftlaminaten verwendet werden. Die anschließende Prüfung kann dabei
beliebig sein (z.B. Klebkraft, Migration, Abweisungsgrad). Diese Richtlinien
beschreiben nur die Bedingungen zur Alterung.
Vor der Prüfung sollten die Proben aus dem Alterungsschrank genommen und, wie
bei der jeweiligen Methode beschrieben, klimatisiert werden.
Alterungen erstrecken sich typischerweise über einen Zeitraum von 4 Wochen und
die Prüfungen werden jede Woche durchgeführt.
1 Trockenschrank-Alterung
Typischer Zweck: Prüfung von Klebstoffmigration
Temperatur: + 50 °C
Proben werden unter einem Druck von ca. 25 g/cm gelagert.
1 Klimaschrank-Alterung
Typischer Zweck: Prüfung auf Veränderung der Klebeeigenschaften
Temperatur: + 35 °C
Relative Feuchte: 75 % r.F.
Proben werden nicht unter Druck gelagert.