In der letzten Patchwork Professional habe ich einen kleinen Artikel, eigentlich mehr Werbung, über Filzmaschinen gelesen und seitdem hatte sich ein Gedanke in meinem Kopf festgesetzt. Zuerst war es nur ein ganz kleiner Gedanke, der sich noch gar nicht so richtig hervortraute, weil mich aber mein
Pusteblumen-Quilt immer so traurig und manchmal vorwurfsvoll ansah, wurde der Gedanke mutiger und traute sich irgendwann hervor… …naja und dann konnte ich doch gar nicht anders? Oder? Ich habe mir jedenfalls eine Filzmaschine bestellt.
Als ich Katharina davon berichtet habe, hat sie es gleich auf den Punkt gebracht und gefragt, ob ich denn auch gleich Zeit mitbestellt hatte… Nein, die war zu dem Zeitpunkt gerade nicht lieferbar… :-(
Wie immer bei mir, war es nicht ganz so einfach: Die erste Maschine kam letzte Woche Freitag, zum Ausprobieren bin ich leider erst Sonnabend Abend gekommen. Ich habe also alles vorbereitet, alle Kabel angestöpselt, die Maschine angeschaltet, auf den Fußanlasser getreten – ganz vorsichtig – und es machte “puff”, die Sicherung flog raus und es ging gar nichts mehr. Na toll!
Am Montag habe ich dann gleich in der Nähwelt angerufen und bekam eine neue Maschine zugeschickt, die andere wurde kostenfrei abgeholt. Ein Umtausch, der problemlos lief.
Als dann die neue Maschine kam, alles wieder von vorn. Beim Drauftreten auf den Fußanlasser war ich unheimlich skeptisch, nicht, dass es wieder puffte… Aber dieses Mal ging alles gut! Und so habe ich letze Woche schon ein bisschen probiert. Der erste Versuch ist natürlich wirklich nur ein erster Versuch:

Ich habe die Maschine dann erst einmal beiseite gestellt, da ich Jonathan ja versprochen hatte, erst seinen Quilt fertig zu machen, bevor ich was Neues anfange. Seit gestern nun ist der Quilt fertig und ich konnte, da die Zeit zwischenzeitlich nachgeliefert worden ist – ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen – mein neues Spielzeug ausprobieren.
Ich habe meinen Pusteblumenquilt von meiner “Designwand” abgenommen und begonnen, ihn zu verzieren. Und ich muss sagen, es macht unheimlich viel Spaß. Klar, ich muss noch ganz viel üben, aber einige der bunten Kreise in der Mitte finde ich so richtig gelungen:

Im Moment sind die Nadeleinstiche recht deutlich zu sehen, ich hoffe, dass sich das gibt, wenn ich den Quilt gequiltet und die aufgefilzten Teile verziert habe. Wobei die Einstiche nur von Nahem zu sehen sind.

Das ist mein Ergebnis von gestern. Es ist noch eine ganze Menge zu tun, aber der Anfang ist gemacht!
Nun will ich natürlich auch noch Jonathans Quilt zeigen. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich mich nicht für einen
Randstoff entscheiden konnte. So richtig passte keiner. Dann kam mir die Idee, zunächst einen schmalen hellen Rand zu arbeiten. Bevor ich das gemacht habe, habe ich das Top erst einmal auf die Rückseite gelegt. Zum Glück muss ich sagen, denn die Rückseite (der Rest vom Babyquilt) ließ gar keinen Platz mehr für einen Rand, egal ob schmal oder breit. So hatte ich dann gar keine Wahl und habe – zum ersten Mal – einen Quilt ohne einen einfassenden Rand gearbeitet. Und ich muss sagen, so schlecht sieht es gar nicht aus:

Damit der Quilt nicht zu schwer wird, habe ich nur das Top und die Rückseite aus Kuschelfleece zusammengesetzt und wieder,wie bei dem Babyquilt und dem Quilt für die Herzdame, auf das Vlies verzichtet.

Ich habe dann den Quilt gewaschen und draußen zum Trocknen aufgehängt. Als Steffen und ich vom Spaziergang mit Katharina wiederkamen, war der Quilt weg… :-( Mir rutschte schon das Herz in die Hose, das wäre ja das erste Mal, dass etwas von der Leine verschwunden wäre… …aber es war nur Jonathan, der seinen Quilt unbedingt schon benutzen wollte, dass der noch klamm war, hat ihn dabei weniger gestört. :-) Ich habe ihn dann wieder aufgehängt und abends war er dann endlich soweit trocken, dass Jonathan sich endlich darin einkuscheln konnte.
Gequiltet habe ich wieder im Nahtschatten. Dabei habe ich es jedoch so gemacht, dass ich immer nach drei Quadraten gequiltet habe, die Blöcke bestanden ja aus zwei mal zwei Quadraten.