In der vergangenen Woche war ich wieder in Leipzig zur zweiten Präsenzphase des Fernstudiums. Obwohl ich ja nun schon eine Woche hinter mir hatte, war ich trotzdem wieder sehr aufgeregt, das wird sich bei mir wohl nie ändern. Dieses Mal fand die Veranstaltung in einem anderen Hotel statt (schade, ich fand es im Marriott damals sehr schön). Das andere Hotel lag nicht ganz im Zentrum, es war ungefähr 1,5 km Fußweg bis zum Alten Rathaus. Dieses Mal war mein Plan aber ein wenig zu handarbeiten, ich hatte mir extra was eingepackt. Meine Wahl fiel auf die Blöcke vom Quilt Leanne's House. Ich glaube, ich war länger mit dem Einpacken der Handarbeitssachen beschäftigt, als mit dem eigentlichen Koffer packen. Ich musste ja einiges vorbereiten und möglichst an alles denken. Als ich dann aber am ersten Tag angefangen habe, habe ich festgestellt, dass ich doch nicht an alles gedacht hatte, denn ich hatte vergessen, Applikationsgarn einzupacken. :-(
Nunja, zuerst hatte ich überlegt, ob ich in die Stadt laufe und gucke, ob ich in einem Geschäft Garn bekomme. Dann habe ich aber entschieden, das nicht zu tun. Ich habe dann mein Stickgarn geteilt und mit einem Faden appliziert und es ging, sogar richtig gut.
Vom ersten Herz die Spitze sieht ja ganz gut aus, die von dem Herz auf dem unteren Foto leider nicht. Mit den Spitzen, egal ob Herz oder Melone, kämpfe ich beim Applizieren ja immer. Da habe ich irgendwie noch keine wirkliche Lösung gefunden, die schön spitz zu bekommen. Zumal die Spitzen bei diesen Herzen auch wirklich sehr dünn waren...In meinem jugendlichen Leichtsinn habe ich alle noch fehlenden sechs Blöcke eingepackt, ich hatte ernsthaft gedacht, ganz viele davon zu schaffen. 😂 Sicher hätte ich mehr geschafft, wenn ich ganz konsequent nach dem Unterricht in meinem Zimmer geblieben wäre und gestickt hätte. Aber ich brauchte ja was zu essen und mir war so kalt, dass ich Dienstag erst einmal wieder in's Zentrum gegangen bin und mir eine lange Strickjacke und einen Schal gekauft habe. Damit ging es dann besser.Manchmal war ich morgens auch ganz zeitig wach und habe dann noch ein wenig gestickt, was soll ich auch sonst machen... Einen Block habe ich fertig gestellt.In das freie Feld in dem hellen Block werde ich noch ein Herz applizieren. Im Originalquilt ist das nicht, aber die helle, freie Stelle gefällt mir nicht. Beim Nähen der Blöcke habe ich dummerweise nicht richtig darauf geachtet, was bestickt wird und was nicht. Offenbar dachte ich, dort wird auch gestickt. Mit diesem Block habe ich nun schon vier fertige Blöcke, neun hat der Quilt insgesamt. Es geht also voran.
Ich habe in Leipzig aber nicht nur gestickt oder für die Klausur gelernt. Wenn ich aus meinem Fenster gesehen habe, habe ich einen Turm gesehen:Der Turm sah immer wieder anders aus, aber immer faszinierend.
Als ich Dienstag in die Stadt gegangen bin, habe ich beim Überqueren der Straße den Turm wieder entdeckt und mir gedacht, ich gehe mal gucken, was das ist. Es war eine Kirche und ein Schild, dass die Kirche offen sei, lud ein. Also habe ich mir die Kirche angesehen und war fasziniert. Nicht so sehr von der Kirche an sich, aber von den wundervollen Fenstern.Ich konnte mich an den Fenstern gar nicht sattsehen. Ich hatte mich dann noch ein wenig mit dem Herrn unterhalten, der erzählte mir, dass die grauen Flächen in den Fenstern nicht rekonstruiert werden können, da nicht nachvollzogen werden konnte, wie das Motiv dort aussah. Die Fenster strahlten, das war irre, die Farben leuchteten und ich war fasziniert davon.