Habt vielen Dank für Eure lieben Kommentare zu meinem kleinen/großen Laubfrosch. Katharina stört der Fleck zum Glück nicht, sie meinte gerade heute, ganz im Gegenteil, der ist praktisch, so weiß sie immer, vor vorn ist. 😂Ich werde mal sehen, was ich damit mache, vielleicht kommt da doch eine kleine Appli drauf.
Ich hatte ja schon angedeutet, dass ich in Leipzig noch in einem weiteren Museum war: Im Grassimuseum. Donnerstag war ich dort nach dem Unterricht und wusste überhaupt nicht, was mich dort erwartet. Die Dame an der Kasse war auch wenig hilfreich: Wollte oder konnte sie zum Museum, besser zu den Museen nichts sagen? Im Grassi gibt es, das weiß ich jetzt, drei verschiedene Museen: Das Museum für angewandte Kunst, das Museum für Völkerkunde und das Museum für Musikinstrumente. Zusätzlich gibt es auch immer verschiedene Sonderausstellungen. Ich habe mich für die Dauerausstellung im Museum für angewandte Kunst entschieden und am Donnerstag (im Schnelldurchlauf) nur den ersten Teil der Ausstellung, von der Antike bis zum Historismus, geschafft.
Schon dieser Teil war beeindruckend, zum einen, wie gut erhalten die alten Gegenstände noch waren und zum anderen, was schon damals für ein Augenmerk auch auf Alltagsgegenstände gelegt worden ist.
Die Stickerei im oberen Bild und die Spitzen auf dem unteren Foto waren beeindruckend.
Die Bilder zeigen nur einen winzig kleinen Ausschnitt aus der Ausstellung. Da ich das Gefühl hatte, noch lange nicht alles gesehen zu haben, habe ich im Hotel ein bisschen gegoogelt und weitere Informationen über das Museum gefunden und schnell stand mein Entschluss fest, da MUSS ich noch einmal hin. Und so sind wir dann am Sonnabend, nachdem Steffen und Katharina mich nach der Klausur abgeholt haben, noch einmal zum Grassimuseum gefahren und haben uns den zweiten und dritten Teil der Dauerausstellung im Museum für angewandte Kunst angesehen.
Teil zwei gibt einen Einblick in die asisatische Kunst und Teil drei führt vom Jugendstil in die Gegenwart. Steffen hatte zu Beginn nicht wirklich Lust auf das Museum, aber selbst er hat am Ende gesagt, dass es einfach toll war. Nach dem ersten Teil der Dauerausstellung kommt man über den oberen Bereich der Pfeilerhalle in die Ausstellung der asiatischen Kunst, auch dieser Teil ist wunderschön, aber ich war völlig von der Pracht und Schönheit der Pfeilerhalle abgelenkt:
Von ebendieser Pfeilerhalle hatte ich im Internet gelesen und auch schon ein paar Fotos gesehen, aber sieht man sie dann tatsächlich in natura, ist man einfach sprachlos. So ging es mir zumindest. Ich konnte mich an der Schönheit gar nicht sattsehen. Diese Symmetrie und die Farbgebung und die Formen, einfach das Gesamtpaket war es, was mich verzaubert hat.
Trotz der Schönheit haben wir uns zunächst die asiatische Kunst angesehen.
Diese Objekte waren in einem abgedunkelten Raum, sicher, weil sie schon so alt und wertvoll sind. Schade fand ich, dass sich an den Objekten kein Hinweis darauf fand, wofür sie gedacht waren, sondern immer nur, aus welcher Zeit und welchem Ort sie stammten. Das fand ich persönlich ein wenig schade, denn ich hätte gern gewusst, wofür die Dinge gedacht waren.
Von der asiatischen Kunst ging es dann zum Jugendstil und von dort zur Gegenwart. Das war der Ausstellungsteil, der mich am meisten berührt hat. Bei jedem Ausstellungsstück bin ich verzückt gewesen, es war nicht ein Teil dabei, von dem ich gesagt habe, dass es mir nicht gefällt. Ich konnte mich an den schönen Sachen gar nicht sattsehen.
Durch das Treppenhaus gelangt man wieder in die Pfeilerhalle, in welcher im unteren Bereich die Ausstellung fortgeführt wird. Das Gebäude des Grassimuseums ist im Stil des Art Déco errichtet und selbst auch eine Augenweide. Im zweiten Weltkrieg wurde es zerstört, zu DDR-Zeiten zwar wiederaufgebaut, aber wohl nur langsam. Nach der Wende konnte dann mithilfe verschiedener Stiftungen die Rekonstruktion in Angriff genommen werden.
Und so begrüßen einen im Treppenhaus wieder die Fenster, welche an Thermometer erinnern.
Allgegenwärtig sind die Elemente des Art Déco: Dreiecke, Rauten, spitze Ecken.


Über allem strahlt aber, zumindest für mich, die Pfeilerhalle. Die Farben, die Formen, die Symmetrie, einfach alles...
Wie man so etwas Schönes bauen kann. Und heute sind alle Räume einfach mit vier gerade Wänden gehalten...
Katharina stellte als erste fest, dass die Decke und der Boden vom Muster her genau identisch sind. Das war uns bis dahin noch gar nicht aufgefallen.
Ein letztes Foto noch und dann höre ich auf zu schwärmen:
Na gut, zwei:
Schnell stand für mich fest, dass ich das Museum mit Sicherheit noch einmal besuchen werde und mir die Exponate dann mit noch mehr Ruhe ansehen werde. Bei diesem Besuch hat mich die Pfeilerhalle einfach zu sehr in ihren Bann gezogen.
Ich bin nun schon wieder zwei Wochen zu Hause, aber Leipzig klingt noch immer nach. Das hätte ich zu Beginn der Woche nicht gedacht, schließlich war ich ja schon dreimal innerhalb kurzer Zeit in Leipzig und soooo anziehend fand ich Leipzig bisher nun nicht. Aber nun... ...ich denke ganz oft an die Woche in Leipzig zurück, die Woche hat in mir etwas ausgelöst, was ich gar nicht beschreiben kann. Es ist nur so ein Gefühl von... ...irgendwas.