Sonntag, 30. August 2020

Meine Heimat - Block 10

Hurra! Halbzeit! Ich kann es kaum glauben, dass wir wirklich schon zehn Heimatblöcke genäht haben. Wir sind auf einem guten Weg zum fertigen Quilt.

Block 10 ist im Originalquilt im grünen Bereich, da ich meinen Quilt, wie Elke auch, jedoch im Querformat nähe, ist dieser Block, da es ein Sternenbock ist, in den rechten Himmelbereich gewandert. Das Nähen dieses Blocks stellte keine Schwierigkeit dar, die Farbwahl dagegen schon.


 
Glücklicherweise habe ich unendlich viele handgefärbte Stoffe, so dass ich genau schauen kann, welcher Farbton nun an dieser Stelle passend ist. Damit der Block auch gut mit den Nachbarblöcken harmoniert, habe ich die Teile immer zugeschnitten und dann angelegt und geguckt, ob die Farben zum Bild passen. So sah dann aber auch mein Nähzimmer aus...
Den Block konnte ich wieder gut mit den Schablonen von Marti Michell zuschneiden, ach, dafür liebe ich diese Schablonen.
In der bisherigen Gesamtübersicht sehen meine Blöcke schon richtig gut aus und ich finde, der Lichtschein, der in's Tal fällt, ist gut zu erkennen.

Mittwoch, 26. August 2020

Ein Babyquilt

Schon vor einer ganzen Weile ist ein kleiner Babyquilt entstanden. Ich hatte von einem Baby gehört, welches einen sehr schweren Start in's Leben hatte und spontan kam mir die Idee, das Baby braucht einen Quilt. Es sollte ein ganz besonderer Quilt werden.

Dazu muss ich ein wenig weiter ausholen. Als ich mit Katharina schwanger war, hatten wir eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen und im Ergebnis kam heraus, dass einige Zellen falsch zusammengebaut waren. Wir wurden daraufhin nach Hannover zu humangenetischen Untersuchung geschickt. Dort wurde uns gesagt, dass diese Anomalie wohl im Reagenzglas entstanden ist. Über diese Mitteilung waren wir so glücklich, dass ich in dem Stoffladen, den wir besucht haben, ein Panel für einen Quitl für Katharina mitgenommen habe (obwohl die große Katharina gesagt hat, es reicht, wenn Katharina einen Quilt hat).  Aus dieser Serie hatte ich mehrere Panels verarbeitet, aber nie wieder das mit dem Motiv von Katharinas Quilts. Dieses Panel ist was ganz besonderes für uns und das sollte es auch bleiben.

Nun war aber der Moment gekommen, noch einmal nach diesem Panel zu suchen und was soll ich sagen: Es gibt noch Panels aus dieser Serie und ich habe auch Paul und Sheldon noch einmal gefunden. Das Motiv ist nun ein bisschen anders, aber genau das gefiel mir: Gleich und doch wieder nicht. Und so habe ich das Panel bestellt und daraus einen kleinen Babyquilt für das Baby genäht.

Ich habe nicht viel gequiltet, nur um die Motive herum. So ist der Quitl schön leicht und weich geblieben.
Das Rötliche auf dem Foto kommt vom Licht, welches durch unsere Gardine scheint. Keine Sorge, ich habe den Quilt nicht verfärbt... 😉

Für die Rückseite habe ich helles Wellnessfleece verwendet. Bestellt hatte ich das für den Camperquilt, aber da die Lieferung ziemlich lange gedauert hat, hatte ich dann anderes gekauft. Zum Glück, denn so konnte ich den kleinen Babyquilt in einem Rutsch fertigstellen. Von der Rückseite her kann man das Quilting sehr gut erkennen. Eingequiltet habe ich den Namen des Kindes und das Geburts- und ein anderes wichtiges Datum.

Für das Foto haben wir Katharinas Quilt mal wieder hervorgeholt und beide nebeneinander gelegt:

Gut, dass ich den Namen eingequiltet habe, sonst wäre ich womöglich noch in die Versuchung gekommen, den Quilt zu behalten. Da kamen so viele Erinnerungen in mir hoch... Der Quilt ist schon lange bei der Oma angekommen und sie hat sich so sehr darüber gefreut. Sicher ist er inzwischen auch schon beim Baby angekommen und wärmt es und begleitet es hoffentlich eine ganze Weile in sein Leben und gibt ihm Wärme und Geborgenheit.

Montag, 24. August 2020

3 Tage Kulturlaub - Tag 3

Nein, so schnell sollte unser Urlaub eigentlich nicht zu Ende gehen, aber irgendwann ist es nun einmal vorbei und drei Tage sind eben nur drei Tage. Wir sind wieder ganz zeitig in den Tag gestartet, um ihn voll ausnutzen zu können.

Für den letzten Tag hatten wir ja eine Stadtrundfahrt im Doppeldeckerbus gebucht. Diese Fahrt nennt sich Hoop on-hoop of. Man kann an jeder Station aussteigen und auch wieder zusteigen. Wir sind aber komplett durchgefahren. Allerdings sind wir nicht an der ersten Station eingestiegen, das haben wir aber erst beim Ausstieg bemerkt und so "fehlten" uns dann ein paar Stationen der Stadtrundfahrt und genau diese fehlenden Stationen führten an Yenidze vorbei. Aber wir sind ja morgens schon an Yenidze vorbeigefahren.

Manchmal hat eine rote Ampel eben doch Vorteile, insbesondere dann, wenn ich fahren muss und auch gern Fotos machen möchte. Zum Glück schaltete die Ampel direkt vor mir auf rot, so dass ich in aller Ruhe ein paar schöne Fotos machen konnte. Yenidze ist ein Bauwerk, was mich immer wieder fasziniert. Traurig war ich trotzdem, als wir am - vermeintlichen - Ende der Stadtrundfahrt festgestellt haben, dass wir ein paar Stationen ausgelassen haben. Aber egal, schön war sie trotzdem.

Die Fahrt findet im Doppeldeckerbus statt, der bei schönem Wettetr oben offen ist. Die Kinder sind nach oben gegangen und wir waren der Meinung, oben ist alles voll und sind wieder nach unten gegangen. Im unteren Abteil saßen Steffen und ich eine ganze Weile allein. Und ja, oben wäre sogar noch Platz gewesen, sowas ist wieder absolut typisch für uns. Unten konnten wir auch gut gucken, nur haben eben manchmal die Scheiben beim Fotografieren gespiegelt.

Durch die Stadtrundfahrt haben wir noch viele erfahren und sie war sehr interessant. Glück hatten wir wohl auch, dass wir nicht im Stau standen, einen Tag vorher hat der Bus wohl über eine halbe Stunde nur gestanden, weil eine Baustellenampel komisch geschaltet war. Unser eigentlicher Plan war, mit dem Bus bis Pillnitz zu fahren und dort dann auszusteigen. Aber auf Grund der Coronavorschriften dürfen sie im Moment nicht bis Pillnitz fahren, sondern wohl nur im Stadtgebiet. Erschlossen hat sich mir das nicht.

So hatten wir dann geplant, selbst nach Pillnitz zu fahren und uns Pillnitz noch anzusehen, vorher wollten wir aber unser Mittagspicknick machen. Wir haben auf dem Weg nach Pillnitz schnell ein paar Sachen zum Mittag gekauft und dann kam uns die Idee, ein Picknick zu machen. Leider lag der Parkplatz in Pillnitz in der prallen Sonne, so dass wir uns entschieden haben, erst einmal eine Stelle zum picknicken zu suchen. Da kam uns die Idee, ein Picknick an der Elbe zu machen und so sind wir erst einmal eine ganze Weile rumgefahren, bis nach Pirna waren wir unterwegs. Am Ende führte uns unser Navi wieder nach Dresden. In Dresden Laubegast kommt man gut bis an die Elbe und so haben wir dort gepicknickt.


Die Stelle war wirklich wunderschön und ich hätte dort noch eine ganze Weile sitzen können.
Irgendwann mussten wir dann aber notgedrungen doch unsere Heimfahrt antreten. Schweren Herzens, aber ganz bestimmt werden wir Dresden noch einmal besuchen und dann das machen, wofür wir in den drei kurzen Tagen keine Zeit mehr hatten.

Auf jeden Fall ist es ein schöner Urlaub gewesen und auch den Kindern hat es gut gefallen.

Zwischen diesen beiden Bildern liegen drei Tage und viele tolle Eindrücke und Erlebnisse. :-)

Sonntag, 23. August 2020

Ich habe getrennt

In meinem Bericht über das Top vom 💓quilt habe ich ja geschrieben, dass ich überlegt hatte, den Block mit dem Baumherz (das ist der große gestickte Block, den Katharina Baumherz genannt hat, weil die Turteltauben auf einem Baum sitzen), eine Reihe höher zu setzen.

Mir hat es keine Ruhe gelassen und so habe ich das Herz und die zwei Blöcke darüber noch einmal rausgetrennt. Das Raustrennen war eine ziemlich blöde Arbeit, aber naja. Ich musste dann auch die zwei Blöcke darüber auseinander trennen, denn die wollte ich dann anders herum einnähen.

So wirklich entscheiden konnte ich mich nicht, welche Version nun besser aussieht. Ich habe es dann einfach so gemacht, dass ich den Block eine Reihe höher gesetzt habe, aber eher aus dem Grund, weil ich mir nun die Arbeit des Raustrennens gemacht habe.

Am stimmigsten hätte es wohl ausgesehen, wenn das Herz genau mittig in einem quadratischen Quilt sitzen würde. Aber dafür fehlten mir halt Blöcke und es muss ja nicht immer alles genau geradelinig und ausgerichtet sein.  😉

Samstag, 22. August 2020

3 Tage Kulturlaub - Tag 2

 Ich freue mich sehr, dass ihr so viel Anteil an unserem Urlaub nehmt, habt vielen Dank für eure lieben Worte. Ja, Dresden ist eine faszinierende Stadt und auch wenn man schon oft da war, man kann immer wieder Neues entdecken.

Für den zweiten Urlaubstag standen unsere zwei Museumsbesuche auf dem Plan. Eigentlich war ja der Urlaub spontan entstanden. Wir hatten uns über Kirschen unterhalten und Katharina meinte, sie würde gern mal den Kirschkern mit den Gesichtern sehen. Steffen war der Meinung, er könnte von jetzt auf gleich Karten für das Grüne Gewölbe buchen. Ich hatte damals zu ihm gesagt, "Wenn du für heute noch Karten für das Grüne Gewölbe bekommst, fahren wir sofort nach Dresden." Es gab natürlich für den gleichen Tag keine Karten, aber eine Idee war geboren. Und so fingen wir an zu planen und zu buchen. Da wir das Grüne Gewölbe für 11 Uhr gebucht hatten, kam die Idee dazu, in Dresden zu schlafen, es wäre schade, wenn wir wegen eines Staus oder so nicht pünktlich sind. Der Einlass ist im angegebenen Zeitfenster möglich.

Das Grüne Gewölbe ist beeindrucken, auch wenn viele Teile den Krieg nicht überlegt haben, ist immer noch ein unermesslich großer Teil vorhanden. Der Gang beginnt mit dem Bernsteinzimmer und steigert sich - wie bei der Semperoper auch - von Raum zu Raum. Wahnsinn, wie es in den Räumen gefunkelt und geglitzert hat. Manche Räume waren voller Spiegel, einer spiegelte den anderen... Man kann es mit Worten gar nicht beschreiben, man muss es einfach gesehen haben. Was wir allerdings nicht gesehen haben, war der Kirschkern, denn der wird im Neuen Grünen Gewölbe ausgestellt. Darüber waren wir alle ein wenig enttäuscht. Da wir aber der Meinung waren, zwei Museen am Tag reichen, haben wir uns den Kirschkern für irgendwann aufgehoben.

Wir hatten uns dann noch die Gemäldegalerie Alte Meister ausgesucht. Auch da war ich schon, einmal als Kind mit meinen Eltern, einmal mit Steffen. In der Gemäldegalerien waren Fotos erlaubt. Diese vielen, beeindruckenden Gemälde - Wahnsinn.

Viele der ausgestellten Bilder kannte ich noch, entweder von früheren Besuchen ode aus dem Kunstunterricht.
Auch die Bauweise oder Anlage der Räume war interessant, sie waren durchgehend, zwischendrin waren es immer mal verschiedene Ebenen und irgendwie führte alles zu dem EINEN Bild.

Eine Etage höher hingen die berühmten Canaletto-Bilder. Die dürfen bei einem Besuch in Dresden natürlich nicht fehlen.
Das schönste Exponat für mich war aber die Büste "Verschleierte Frau". Ich war schon fast daran vorbei gegangen, dann bin ich noch einmal stehen geblieben und habe mir die Büste näher angesehen. Es sah wirklich so aus, als hätte die Frau ein Tuch über dem Kopf, ich meinte, man konnte sogar die Struktur des Tuches erkennen.
Bei einer kurzen Pause im Zwinger haben wir dann den Rest des Tages besprochen. Von Katharina hatten wir zur Silberhochzeit einen Gutschein für eine Damperfahrt in Dresden bekommen. Wir hatten uns dann für die abendliche Schlösserfahrt entschieden. Allerdings habe ich erst am Schalter der Weiße Flotte festgestellt, dass der Gutschein von einem anderen Anbieter ist. Bei diesem gab es leider die Schlösserfahrt nicht im Angebot und für die Stadtfahrt waren nicht mehr genug Plätze vorhanden. Wir haben dann eine ganze Weile überlegt, was wir machen wollten. Wir haben dann die Schlösserfahrt für Mittwoch Abend so gebucht und von Katharinas Gutschein eine Stadtrundfahrt mit dem Doppeldeckerbus für Donnerstag.

Erst wollten wir vor der Damperfahrt noch einmal ins Hotel und uns etwas wärmer anziehen, aber da wir nachmittags im Feierabendverkehr doch eine Weile zum Hotel brauchten, haben wir unseren Plan mal wieder geändert. Wir sind dann im Zentrum geblieben, haben für Katharina und mich im C & A Jacken gekauft und doch noch die Frauenkirche besucht. Dafür war dann Zeit. Zweimal haben wir den Plan schon nicht weiter verfolgt, da eine ziemlich lange Schlange am Eingang war. Aber am späten Nachmittag war sie dann nicht ganz so lang.
Auf der Stadtrundfahrt am nächsten Tag haben wir erfahren, dass 2/3 der benötigten Summe des Wiederaufbaus aus privaten Spenden zusammengekommen sind. Die Frauenkirche ist ein unheimlich tolles Gebäude. Als Steffen und ich mal gemeinsam in Dresden waren, war es noch eine Großbaustelle.
Auf den Brühlschen Terrassen haben wir im Schatten gewartet, dass die Zeit bis zum Beginn der Schlösserfahrt beginnt, dabei konnten wir einen Ballon beim Start beobachten.
Ich weiß gar nicht mehr, wann die Fahrt begonnen hat, aber schon eine Stunde vorher standen die Menschen am Anlieger an. Damit hätte ich beim besten Willen nicht gerechnet. Wir haben uns dann eben mit angestellt und auch noch gute Plätze bekommen. Wir saßen auf der Seite zur Mitte der Elbe und konnten so auf der Hinfahrt sehr gut die drei Elbschlösser sehen.
Majetätisch liegt die Elbe da und sieht eigentlich friedlich aus. Allerdings haben wir auch die Markierungen gesehen, wie hoch das Wasser 2002 und 2013 stand.
Die Waldschlösschenbrücke, ein Bauwerk mit unheimlichen Streitpotential und wegen dem Dresden den Welterbestatus aberkannt bekommen hat. Den Welterbetitel hat Dresden wegen des Elbtals und der Elbhänge bekommen, diesen dann aber wegen der Brücke verloren. Ich denke jedoch, dass die Brücke den Verkehr doch um einiges entlastet.

Irgendwann tauchte dann Schloss Pillnitz auf. Der Pianist meinte, wir würden die Vorbeifahrt an Pillnitz zelebrieren und ja, das hat er getan, er hat dazu das Lied aus "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" gespielt und es passte und war wirklich schön. Ich habe ja schon oft gesagt, dass mir das Romantik-Gen fehlt, ein Essen bei Kerzenschein ist so gar nichts für mich  (da sieht man ja nix) und Blumensträuße brauch ich auch nich (die machen nur Dreck)... Ich könnte die Liste noch unendlich fortsetzen, aber das mit Pillnitz war schon schön - und irgendwie romantisch.
Kurz hinter Schloss Pillnitz hat der Dampfer dann gewendet und so saßen wir auf der Rückseite auf der der Elbmitte abgewandten Seite und konnten sehr schön noch das Ufer ansehen. Schön waren die beleuchteten Brücken, allerdings war es gar nicht so einfach, davon ein Foto zu machen, schließlich hatte ich mich am Ende doch dagegen entschieden, den großen Fotoapparat mitzunehmen.
Auch die Waldschlösschenbrücke ist traumhaft schön beleuchtet. Das Foto gibt leider das wirkliche Licht und die Stimmung nicht wieder.
Am beeindruckendsten war aber dann das Panorama vom leuchtenden Dresden:
Einfach wunderschön, genau wie der gesamte Tag. Wir waren den ganzen Tag unterwegs und sind nach dem Ende der Fahrt auf direktem Weg zum Auto gegangen und ins Hotel gefahren. Wir waren einfach alle platt, aber hey, bei Yenidze muss ich noch einmal kurz anhalten:
Als Steffen und ich das erste Mal in Dresden waren, das muss irgendwann in den 90er Jahren gewesen sein, haben wir Yenidze durch Zufall entdeckt und seitdem "begleitet" uns dieses wundervolle Gebäude durch unsere Aufenthalte in Dresden. 1909 wurde das Gebäude vom Tabafabrikanten Hugo Zietz errichten lassen. Dort befand sich seine Tabakfabrik. Da die Stadt Dresden zur damaligen Zeit keine erkennbaren Industriebauten in der Stadt erlaubte und er den Orient mochte, ließ er das Fabrikgebäude als Moschee errichten. Der Schornstein ist als Minarett getarnt. Im Dunkeln wird die Kuppel von innen angeleuchtet, was natürlich unheimlich toll aussieht. Heute beherbergt das Gebäude Büros und in der Kuppel ein Restaurant.
Ja, unser zweiter Tag in Dresden war übervoll gepackt, aber es war ein schöner Tag. Schade, dass es dann am Donnerstag schon wieder Abschiednehmen hieß.

Freitag, 21. August 2020

3 Tage Kulturlaub - Tag 1

Ich weiß ja, dass die Zeit schnell vergeht, aber wenn es schön ist, vergeht die Zeit noch viel schneller und so sind unsere drei Tage Kurzurlaub in Dresden schon wieder vorbei. Schade, denn es war so schön und ich hätte gut noch ein wenig bleiben können. Da es bei uns leider immer so ist, dass wir, wenn wir etwas machen wollen, uns zu nichts entscheiden können (es sei denn, ich mache eine Ansage, was gemacht wird) und dann der Tag vertrödelt wird. Damit uns das in den drei Tagen Dresden nicht auch passiert, haben wir im Vorfeld alles geplant. Naja, "wir" ist jetzt ein bisschen übertrieben, ich habe geplant und meine Familie hat abgenickt. 

Damit wir auch den ersten Tag voll ausnutzen können, sind wir am Dienstag gleich zeitig losgefahren. Das Navi hatte eine Fahrtzeit von gut 2 1/2 Stunden angegeben, das passt auch fast ganz genau. Inzwischen stört es mich so gut wie gar nicht mehr, in einer Großstadt zu fahren.

Steffen und ich waren vor vielen Jahren schon einmal in Dresden und sind da unter anderem auch durch die Prager Straße gebummelt. Da wollte ich gern mal wieder hin. Ja, ich weiß, es ist eine Einkaufsmeile mit Geschäften, die es überall gibt, aber mich hat mehr die gesamte Straße interessiert.

Die Pusteblumenbrunnen in der Prager Straße waren zu DDR-Zeiten etwas Besonderes und ich meine, dass die nach der Wende abgebaut werden sollten, die Bevölkerung sich aber für den Erhalt eingesetzt haben. Es war schön, durch die Straße zu bummeln, das viele Grün und die Springbrunnen waren bei der Hitze genau das richtige.

In der Prager Straße waren zu DDR-Zeiten drei Interhotels, auch heute noch gibt es diese Gebäude und auch heute noch sind es Hotels.

Ob man möchte oder nicht, der Frauenkirche kann man, wenn man in Dresden ist, gar nicht entgehen. Sollte man auch nicht, egal, wie man zu dem Wiederaufbau und der Kirche steht, man muss die Kirche einfach besuchen. Getan haben wir das auch. Auf Grund der derzeitigen Situation musste man anstehen, so war die Kirche aber auch leerer als zu normalen Zeiten. Faszinierend ist es dort einfach immer wieder.

Unser erster "Programmpunkt" war ja am Dienstag Nachmittag die Führung in der Semperoper. Dort gibt es extra eine Führung für Familien, die habe ich gebucht und es war die absolut richtige Entscheidung. Die Dame, die die Führung gemacht hat, hat das so toll gemacht und sehr kindgemäß. Das war wirklich klasse und die Semperoper an sich ist ein tolles Bauwerk.

Die Frau verglich das Gebäude mit einer Oper selbst, der Eingang ist zunächst schlicht gehalten, auch eine Oper fängt einfach an, um sich dann zu steigern. So war es mit dem Gebäude auch: Auf jeder Etage gab es eine weitere Steigerung.

Die Wandverkleidung sieht aus wie Holz, ist aber kein Holz, sondern, wie die Säulen auch, Gips. Für den Holzeindruck wurden die Farbpigmente mit Bier gemischt und dann aufgetragen. Den Unterschied kann man nicht erkennen.

Wenn ich mir gerade die Fotos wieder ansehe, kommt die Begeisterung gerade wieder hoch und gern würde ich mich mal schnell in die Semperoper katapultieren, um dort noch einmal ganz allein und in Ruhe durchzugehen.

Ja und im Saal steigerte sich dann das Gebäude zum Höhepunkt. Beeindruckend und Worte können die Faszination gar nicht beschreiben. Allein der Kronleuchter - wiegt er 2 Tonnen(?) - Wahnsinn!

Die Semperoper wurde ja 1945 vollständig zerstört. Beim Wiederaufbau wurden die Plätze im Zuschauersaal ansteigend gebaut, damit die Sicht besser ist. Damit zwischen den hinteren Rängen und den Balkonen noch genug Platz ist und sich keiner den Kopf stößt, wurden die Balkone ein wenig höher gebaut und auf den 5. verzichtet.
Über der Bühne befindet sich eine Uhr, auch dazu konnte die Dame schöne Geschichten erzählen.
Der beeindruckende Kronleuchter und die tolle Deckengestaltung sind dann wohl das Finale der Semperoper (verglichen mit einer Oper).
Ein letzter Blick zurück in den Zuschauersaal. Ich glaube, hier würde ich mir gern mal ein Stück ansehen...

Nach dem Besuch der Semperoper sind wir dann erst einmal zum Hotel gefahren. Eigentlich wollten wir abends noch etwas unternehmen, aber wir waren alle platt und so sind wir nach dem Abendessen alle zeitig schlafen gegangen.
Beim Schreiben habe ich mir gerade überlegt, dass ich meinen Beitrag auf drei Teile aufteile, sonst wird es viel zu lang zum Lesen. Also morgen geht es hier weiter mit Tag zwei von unserem wunderschönen Urlaub.