Ich weiß ja, dass die Zeit schnell vergeht, aber wenn es schön ist, vergeht die Zeit noch viel schneller und so sind unsere drei Tage Kurzurlaub in Dresden schon wieder vorbei. Schade, denn es war so schön und ich hätte gut noch ein wenig bleiben können. Da es bei uns leider immer so ist, dass wir, wenn wir etwas machen wollen, uns zu nichts entscheiden können (es sei denn, ich mache eine Ansage, was gemacht wird) und dann der Tag vertrödelt wird. Damit uns das in den drei Tagen Dresden nicht auch passiert, haben wir im Vorfeld alles geplant. Naja, "wir" ist jetzt ein bisschen übertrieben, ich habe geplant und meine Familie hat abgenickt.
Damit wir auch den ersten Tag voll ausnutzen können, sind wir am Dienstag gleich zeitig losgefahren. Das Navi hatte eine Fahrtzeit von gut 2 1/2 Stunden angegeben, das passt auch fast ganz genau. Inzwischen stört es mich so gut wie gar nicht mehr, in einer Großstadt zu fahren.
Steffen und ich waren vor vielen Jahren schon einmal in Dresden und sind da unter anderem auch durch die Prager Straße gebummelt. Da wollte ich gern mal wieder hin. Ja, ich weiß, es ist eine Einkaufsmeile mit Geschäften, die es überall gibt, aber mich hat mehr die gesamte Straße interessiert.
Die Pusteblumenbrunnen in der Prager Straße waren zu DDR-Zeiten etwas Besonderes und ich meine, dass die nach der Wende abgebaut werden sollten, die Bevölkerung sich aber für den Erhalt eingesetzt haben. Es war schön, durch die Straße zu bummeln, das viele Grün und die Springbrunnen waren bei der Hitze genau das richtige.
In der Prager Straße waren zu DDR-Zeiten drei Interhotels, auch heute noch gibt es diese Gebäude und auch heute noch sind es Hotels.

Ob man möchte oder nicht, der Frauenkirche kann man, wenn man in Dresden
ist, gar nicht entgehen. Sollte man auch nicht, egal, wie man zu dem
Wiederaufbau und der Kirche steht, man muss die Kirche einfach besuchen.
Getan haben wir das auch. Auf Grund der derzeitigen Situation musste
man anstehen, so war die Kirche aber auch leerer als zu normalen Zeiten.
Faszinierend ist es dort einfach immer wieder.

Unser erster "Programmpunkt" war ja am Dienstag Nachmittag die Führung in der Semperoper. Dort gibt es extra eine Führung für Familien, die habe ich gebucht und es war die absolut richtige Entscheidung. Die Dame, die die Führung gemacht hat, hat das so toll gemacht und sehr kindgemäß. Das war wirklich klasse und die Semperoper an sich ist ein tolles Bauwerk.


Die Frau verglich das Gebäude mit einer Oper selbst, der Eingang ist zunächst schlicht gehalten, auch eine Oper fängt einfach an, um sich dann zu steigern. So war es mit dem Gebäude auch: Auf jeder Etage gab es eine weitere Steigerung.
Die Wandverkleidung sieht aus wie Holz, ist aber kein Holz, sondern, wie die Säulen auch, Gips. Für den Holzeindruck wurden die Farbpigmente mit Bier gemischt und dann aufgetragen. Den Unterschied kann man nicht erkennen.
Wenn ich mir gerade die Fotos wieder ansehe, kommt die Begeisterung gerade wieder hoch und gern würde ich mich mal schnell in die Semperoper katapultieren, um dort noch einmal ganz allein und in Ruhe durchzugehen.
Ja und im Saal steigerte sich dann das Gebäude zum Höhepunkt. Beeindruckend und Worte können die Faszination gar nicht beschreiben. Allein der Kronleuchter - wiegt er 2 Tonnen(?) - Wahnsinn!
Die Semperoper wurde ja 1945 vollständig zerstört. Beim Wiederaufbau wurden die Plätze im Zuschauersaal ansteigend gebaut, damit die Sicht besser ist. Damit zwischen den hinteren Rängen und den Balkonen noch genug Platz ist und sich keiner den Kopf stößt, wurden die Balkone ein wenig höher gebaut und auf den 5. verzichtet.
Über der Bühne befindet sich eine Uhr, auch dazu konnte die Dame schöne Geschichten erzählen.
Der beeindruckende Kronleuchter und die tolle Deckengestaltung sind dann wohl das Finale der Semperoper (verglichen mit einer Oper).
Ein letzter Blick zurück in den Zuschauersaal. Ich glaube, hier würde ich mir gern mal ein Stück ansehen...

Nach dem Besuch der Semperoper sind wir dann erst einmal zum Hotel gefahren. Eigentlich wollten wir abends noch etwas unternehmen, aber wir waren alle platt und so sind wir nach dem Abendessen alle zeitig schlafen gegangen.
Beim Schreiben habe ich mir gerade überlegt, dass ich meinen Beitrag auf drei Teile aufteile, sonst wird es viel zu lang zum Lesen. Also morgen geht es hier weiter mit Tag zwei von unserem wunderschönen Urlaub.