Ich behaupte ja immer, dass ich kein Taschennäher bin, allein die vielen unterschiedlichen Dinge, die man für eine schöne Tasche braucht und dann die kleinen Teile und Reißverschlüsse einnähen und da ein Knopf und dort noch was und dieses Vlies und jene Einlage. Nein, das ist nichts für mich. Es gibt Taschen, die finde ich so schön und am liebsten hätte ich sie, aber wenn ich an die Probleme denke, die sich dann für mich immer ergeben, lasse ich lieber die Finger davon. Eine solche Tasche war die A Place for Everything, die ich im Januar 2021 genäht habe. Meine Güte, was hat die mich an Nerven gekostet. Wobei ich aber sagen muss, dass mich diese Tasche schon oft begleitet hat und die mag ich gern.
Als ich jetzt die alten Beiträge gesucht habe, habe ich gelesen, dass ich auch den Schnitt für die Tasche Catch al Caddy gekauft habe. Ob ich den noch finde? Naja, nach den Prüfungen möchte ich ja meine Nähsachen sortieren, das scheint tatsächlich dringend notwendig zu sein. Ich bin gespannt, was ich da für Schätze finde. 😂
Prüfungen ist das Stichwort, nur noch drei Wochen, dann bin ich wieder in Leipzig, einerseits freue ich mich, auf die Stadt, darauf, meine Ruhe zu haben, andererseits bin ich auch etwas angespannt. Habe ich ausreichend Wissen in meinem Kopf, um das zu schaffen, müsste ich vielleicht noch mehr lernen?
Wir haben ja in dem Fernstudium vier Semester und für jedes Semester haben wir einen Ordner mit den Unterlagen bekommen, diese Ordner sind bei mir inzwischen auf fünf oder sechs - glaube ich - angewachsen. Ich hätte die Unterlagen schon gern in Leipzig dabei. Ob ich abends nach der Prüfung tatsächlich noch in die Unterlagen gucke, weiß ich nicht, aber einfach zu meiner Beruhigung und Sicherheit, aber wenn ich die ganzen Unterlagen mitnehme und dann auch noch Sachen für eine Woche, muss ich ja mit zwei Koffern anreisen.

Mir fiel dann ein, dass jemand aus dem Kurs für sich die Unterlagen eingescannt hatte, das war doch eine passable Idee. Meine erste Idee war, die Dokumente auf dem Handy zu speichern, aber das ist dann doch ein wenig klein und so habe ich nach einem günstigen Tablet Ausschau gehalten und auch eines gefunden. Freitag habe ich dann nach dem Feierabend die Unterlagen eingescannt und zu Hause bearbeitet. So kann ich nun immer auf dem Tablet schnell mal eine halbe, dreiviertel Stunde in den Unterlagen lesen.
Da ich für das Tablet noch keine Speicherkarte habe (und wenn ich sie dann habe, weiß ich auch noch nicht, wie die die Dateien vom Stick auf das Tablet bekommen soll), muss der Stick beim Arbeiten immer im Tablet sein. Damit der mir nicht verloregen geht, habe ich überlegt, dass eine Tasche für das Tablet sinnvoll wäre. Also habe ich gestern nach einen Schnitt gesucht und auch einen gefunden, der mir gefiel. Wichtig war mir, dass ich die Tasche mit einem Reißverschluss schließen kann. Von meiner Taschennäherei 2021 hatte ich noch Schaumstoffvlies, damit habe ich die Seitenteile gedoppelt, damit das Tablet gut geschützt ist.
Vielleicht wäre beim Nähen nicht ganz so viel schief gegangen, wenn ich gesund wäre, aber seit Freitag bin ich nun so richtig erkältet, eigentlich hätte ich wohl gestern und vielleicht auch heute in's Bett gehört, aber das kann ich nur, wenn ich so fertig bin, dass gar nichts mehr geht. Es fällt mir schwer, abzuschalten und zur Ruhe zu kommen.
Solch einen Reißverschluss habe ich zum ersten Mal genäht, leider habe ich in der Anleitung nicht gefunden, wie breit die Aussparung für den Reißverschluss sein muss und so habe ich meine ein wenig zu breit genäht. Man gut, dass ich meine Plan da noch einmal geändert habe, dann ich wollte die Aussparung ursprünglich noch breiter nähen.
Ich hätte gern einen Reißverschluss mit einem hängenden Teil am Schieber gehabt, so einen habe ich auch gefunden und eingenäht und wieder rausgetrennt. Der hatte Metallzähnchen und war schon richtig alt. Ich denke, dass das Alter der Grund war, warum er nicht mehr richtig funktionierte. Ich hatte vor vielen, vielen Jahren mal ein Konvolut Reißverschlüsse auf ebay gekauft. Ob alle nicht mehr richtig funktionierten oder nur der eine, weiß ich nicht, ich habe sie alle entsorgt. Anschließend habe ich einen Endlosreißverschluss genommen. Das ging besser. Weil meine Öffnung sehr groß war, war es schwierig, den RV mit Stecknadeln festzustecken. Ich habe dann Klebeband genommen, das ging richtig gut.
Auch für oben habe ich den roten Endlos-RV genommen. Da habe ich zum Glück schon nach dem Einnähen gesehen, dass auch der kaputt ist und immer wieder aufgeht.
Also musste ich auch da wieder trennen, aber das ging relativ schnell. Den RV musste ich noch ein weiteres Mal abtrennen und neu annähen, da die Seitenteile sich verschoben hatten und nicht ganz übereinstimmten:
Ja, es war ein steiniger Weg. Die Seitenstreifen hätte ich zum Beispiel gar nicht gebraucht, wenn ich mich nicht vermessen bzw. auf dem Lineal verguckt hätte. Damit fing es ja schon an. Aber hey, meine Tasche ist fertig geworden und ich finde sie gar nicht so schlecht:
Es passt alles rein, was ich dabei haben muss: Tablet (sowieso), Kabel, Netzstecker, Stick und Adapter.
Für die Seiten und das Innen- und das Taschenfutter habe ich die Oakshotstoffe verwendet, die ich zunächst für den Grassiquilt bestellt hatte. Ein bisschen dekadent ist das aber schon, solch teuren Stoffe für ein Futter zu verwenden, oder?
Als ich meine Dinge in der kleinen RV-Tasche verstaut habe, habe ich gemerkt, dass auch der RV kaputt ist. Immer wieder geht er in der Mitte auf. So ein Mist. Ich habe lange überlegt, ob ich den raustrenne oder nicht, zumal die große Katharina schrieb, dass ich alles auftrennen muss, um den wieder einzunähen. Ja, sie hatte Recht, ich musste tatsächlich ganz viel auftrennen (ja, ich habe getrennt).
Und dann habe ich festgestellt, dass der kleine RV nun zur anderen Seite aufgeht, als der obere. So sollte das eigentlich nicht sein, vorher gingen beide in die gleiche Richtung auf. 😡Nein, das trenne ich jetzt nicht mehr auf, ich habe mir verordnet, das jetzt so zu lassen und damit zu leben (ich gebe zu, dass es mir ein wenig schwer fällt). Letztendlich freue ich mich aber doch sehr, dass ich es geschafft habe, eine Tasche zu nähen und dass ich nun weiß, wie sochle RV genäht werden. Das hat wirklich Spaß gemacht. Ob man vielleicht eine Tasche zum Wechseln bräuchte? 😂


Ein bisschen was würde ich ändern, wenn ich noch einmal eine Tablettasche nähe, ich würde sie ein klein wenig größer machen und dann die Reißverschlüsse nicht ganz bis zum Taschenende nähen, sondern diese mit ein wenig Stoff einfassen, so dass am Ende der Tasche Stoff und kein RV ist. Ich finde das optisch schöner, dafür müsste die Tasche aber größer werden, da der RV dann ja nicht ganz aufgeht und ich dann mehr Platz bräuchte, um das Tablet reinzupacken.
Aber so ist es erst einmal gut geschützt und ich kann alle wichtigen Unterlagen mit nach Leipzig nehmen und habe sie in der Prüfungswoche dabei und könnte, wenn ich es wollte, doch noch einmal nachlesen. Das war mir wichtig!