Seit Sonntag ist mein Geburtstag nun endgültig Geschichte. Sicher wundert ihr euch jetzt darüber, denn Geburtstag hatte ich ja schon Ende August, aber am Sonntag ging er dann wirklich zu Ende. 😉Es war ja ein runder Geburtstag und meine Kolleginnen vom neuen Büro wollten mir daher etwas Besonderes schenken. Eigentlich bin ich wunschlos glücklich und ich musste lange überlegen und in mich gehen, was ich mir wünsche.
Als wir im Sommer in Dortmund waren, bekam ich im Netz Werbung für ein Ballett angezeigt. Ich hatte dann geguckt, wann das in Dortmund ist, aber es passte nicht in unseren Zeitplan und ich habe die ganze Sache wieder vergessen... ...bis ich im August dafür erneut Werbung angezeigt bekam. Dieses Mal war die Vorstellung in Leipzig. Na, wenn das kein Zeichen ist. Also habe ich mir die Karten gewünscht und schon gleich mal ein Zimmer im Michaelis in Leipzig gebucht. Von Jonathan bekam ich dann noch Tickets für die Ausstellung von Asisi im Panometer in Leipzig und von den alten Lieblingskollegen habe ich mir Geld für einen Zoobesuch gewünscht.
Am Sonnabend sind wir recht zeitig losgefahren, als erstes wollten wir uns die Ausstellung "Die Kathedrale von Monet" ansehen. Ich war dort im April schon einmal, aber man kann sich die Ausstellung gut und gerne zwei- oder auch dreimal ansehen, es gibt immer wieder was Neues zu entdecken.
Und ja, es war wieder genauso schön, wie im April. Wir waren ganz lange im Gasometer und haben uns alles ganz genau angesehen. Im Vorraum ist auch eine Ausstellung mit Arbeiten von Asisi, bei dieser haben mich bei meinem Besuch im April vor allen Dingen die Gemälde zum Thema "Menschen im Museum" begeistert. Allerdings habe ich nur die Bilder 2, 3, 4 und 5 gesehen. Trotz Suchen habe ich das erste Bild nicht gefunden. Aber bei diesem Besuch habe ich das erste Bild der Reihe gefunden, sicher bin ich beim letzten Besuch einfach falsch aus dem Rundbild rausgegangen oder ich habe es einfach übersehen.
Nach unserem Besuch im Panometer sind wir dann mit der Straßenbahn in's Zentrum gefahren, wir hatten Katharina einen Einkaufsbummel versprochen und außerdem wollten wir ja auch ein Eis essen. Leipzig war an diesem Wochenende unheimlich voll, ich glaube, die Leute haben das letzte schöne Wochenende genossen. Das fiel mir im April schon auf, dass sich das Leben bei schönem Wetter unheimlich schnell nach draußen verlagert.
Unser Einkaufsbummel war sehr erfolgreich und Katharina mit ihren neuen Sachen total happy. So sollte es sein. Wir sind dann langsam durch die Stadt zur Straßenbahn zurück gebummelt, um uns im Hotel noch ein wenig auszuruhen.
Von Leipzig sind mir besonders die großen Gebäude und deren Schmuck sowie die vielen Spiegelungen in Erinnerung geblieben.
Die Ballettaufführung fand im
Stadtbad statt. 1916 wurde das Bad eröffnet und war damals schon etwas Besonderes, schließlich gab es dort zum Beispiel eine Wellenanlage, die im Männerschwimmbad bis zu einen Meter hohe Wellen erzeugt. Das Bad wurde auch nach der Wende noch als Schwimmbad genutzt, musste dann aber auf Grund von Baufälligkeit gesperrt werden. Im Stadtbad finden Veranstaltungen statt. Ich finde es gut, dass versucht wird, das tolle Gebäude zu erhalten. Eine Führung dort ist bestimmt sehr interessant, die Damensauna im orientalischen Stil zum Beispiel steht unter Denkmalschutz.
Die Aufführung fand in der ehemaligen Männerschwimmhalle statt, vom Schwimmbecken selber war aber nichts mehr zu sehen. Die Aufführung war sehr schön, es war Dornröschen und die Kostüme der Tänzer leuchteten im Dunkeln, das war auch der Grund, weswegen ich mir das gern ansehen wollte.
Nach der Aufführung sind wir dann wieder zum Hotel zurückgefahren, haben uns an der Ecke beim Döner was zu Essen geholt, allerdings nicht, ohne vorher der Peterskirche einen Besuch abzustatten. Wir hatten auch Glück, wir haben genau die "blaue Stunde" erwischt. Es war wunderschön.
Auch an diesem Abend war in der Peterskirche eine Veranstaltung, oft finden dort Veranstaltungen statt.
Der Sonnabend war ein sehr schöner, ereignisreicher Tag und wir sind alsbald alle müde in's Bett gefallen. Am Sonntag ging es nach einen ausgiebigen Frühstück weiter zum Zoo. Die Fahrt dorthin war umständlich, denn zum Ende der Woche der Mobilität gab es in Leipzig eine Aktion, in welcher der Innenstadtring (?) für den Autoverkehr gesperrt war, um ihn für Radfahrer und Fußgänger allein zugänglich zu machen. So haben wir für eine Strecke von normal 9 Minuten (knapp 4 km) eine gute halbe Stunde gebraucht. Ich weiß nicht, ob das tatsächlich sinnvoll ist. Leider waren auch nicht wirklich Umleitungen ausgeschildert, sondern immer nur Sackgassen. Ich war schon so genervt, dass ich kurz davor war, den Zoobesuch abzusagen und nach Hause zu fahren.
Das haben wir natürlich nicht gemacht, was letzten Endes auch gut war. Der Besuch im Zoo war sehr schön, der Zoo allerdings unheimlich voll. Na klar, es war Sonntag und wunderschönes Wetter. Mir ist aufgefallen, dass viele der Kinder an den Tieren recht wenig Interesse hatten, sie aber von den Eltern immer wieder darauf hingewiesen und vor die Gehege gestellt worden sind. Auch war es unheimlich laut, ich habe für mich mal wieder gemerkt, dass ich mit kleinen, schreienden Kindern einfach durch bin.
Unseren Besuch haben wir im Koalahaus begonnen. Katharina liebt Koalas und hätte dort wohl noch ewig bleiben können. Sie sind aber auch zu niedlich.
Wir sind dem Zooplan gefolgt, den Katharina glücklicherweise im Panometer entdeckt und mitgenommen hatte. So konnten wir immer gut sehen, wo wir noch nicht waren. Ich denke, wir haben wirklich alles gesehen, auch wenn wir am Ende total fußlahm waren und durch Südamerika ein wenig schneller durchgegangen sind.
Na klar, die großen Tiere sind die wohl faszinierendsten.
Ich finde auch die Anlage des Zoos überhaupt sehr schön, die Tiere leben in einer relativ natürlichen Umgebung, kein Vergleich mehr zum Zoo noch vor einigen Jahrzehnten.
An irgendeiner Stelle sind wir sozusagen falsch abgebogen und sind nicht zum Gondwanaland gekommen. Wir sind dann erst einmal weiter durch den Zoo gegangen und haben hin und her überlegt, ob wir da noch hingehen wollen. Am Ende haben wir uns doch dazu entschieden und es war eine absolut richtige Entscheidung. Das Gondwanaland ist sowas von sehenswert. Als erstes haben wir die kleine Bootsfahrt mitgemacht und sind anschließend noch durch die Halle spaziert.
Wir sind im Gondwanaland den Baumwipfelpfad lang gegangen, auch Steffen ist mitgegangen, obwohl er Höhenangst hat.
In der Halle flogen auch viele Vögel, besonders niedlich fand ich die kleinen roten Vögel und kurz vor dem Ende unseres Besuchs hatte ich Glück und konnte einen fotografieren.
Bevor wir unseren Besuch beendet haben, haben wir noch das Aquarium besucht, sehr lohnenswert.
Nach knapp sieben Stunden haben wir dann unseren Zoobesuch beendet, wir waren alle fußlahm, die Wärme tat ein Übriges. Aber es war ein sehr schöner Tag und ein traumhaftes Wochenende, von dem ich noch sehr lange zehre.
Gern denke ich an die schönen Stunden in Leipzig zurück und wenn ich ehrlich bin, könnte ich gleich wieder dorthin fahren. Wenn ich daran denke, dass ich bei meiner zweiten Präsenzphase eigentlich gar nicht so begeistert war, wieder in Leipzig zu sein. Damals war ich der Meinung, in der ersten Woche habe ich schon alles Wichtige gesehen. Leipzig ist für mich eine Stadt, die ihre Schönheit und Faszination erst auf den zweiten Blick preisgibt. Ich denke, das ist dann die berühmte Liebe auf den zweiten Blick.
Auf jeden Fall war es eine schöne Auszeit und ich sage hier noch einmal allen, die dazu beigetragen haben von ganzem Herzen Danke. 😍💖