Seit gestern bin ich wieder zurück, nein, der Alltag hat mich noch nicht wieder, ich habe noch zwei ganze, lange Wochen Urlaub, erst dann hat mich der Alltag wirklich wieder.
Mitte Januar schon haben wir überlegt, dass wir mal wieder in den Urlaub fahren könnten. Unsere Überlegung war, etweder Erzgebirge oder vielleicht in die Nähe von Zittau. Erzgebirge war irgendwie sehr teuer und so haben wir dann eine Woche im Uhu Häus'l gebucht. Zu der Zeit, als wir gebucht hatten, sind wir nicht wirklich davon ausgegangen, dass Steffen noch nicht wieder Auto fahren kann, aber sollte es dann doch so sein, würde ich mir eine Fahrt nach Zittau auch zutrauen. Naja, ich musste dann wirklich fahren und es scheint noch ein langer Weg vor uns zu liegen, bis es bei uns wieder anders läuft.
Im ganzen bin ich in der Woche ziemlich viel gefahren:
Eigentlich reicht mir das jetzt auch, aber mindestens zwei Fahrten stehen noch an.
Die Woche in der Oberlausitz war ein Traum, wir haben ganz viel unternommen und uns viele Orte und Gegenden angesehen. Dienstag früh war ich ein wenig traurig, es hatte die ganze Nacht geregnet und im Haus war es allgemein immer etwas dunkel (logisch, die Fenster sind klein, die Räume niedrig), zum Bäcker musste ich immer fahren, da der im Ort gerade Urlaub hatte. Da wäre ich ja am liebsten nach Hause gefahren (Heimweh mit fast 43 😏), aber das haben wir natürlich nicht gemacht.
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erster Grenzübertritt nach Tschechien |
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Dreiländerpunkt |
Da unser Auto knackevoll geladen war, hatten wir keine Möglichkeit, eine Kühlbox mit Lebensmitteln mitzunehmen. Die hätten wir überhaupt nicht mehr ins Auto bekommen. Da wir Sonntag in den Urlaub gefahren sind, mussten wir erst einmal gucken, wo wir was zu Essen bekommen könnten. Also sind wir erst einmal Richtung Zittau gefahren. Wir haben uns dann von dem Hinweis "Dreiländerpunkt"leiten lassen und haben den natürlich auch besucht: Dort treffen Deutschland, Polen und die Tschechische Republik aufeinander.
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Marktplatz von Zittau |
Dieses Haus hat offensichtlich schon das ein oder andere Geschäft beherbergt. Interessant, was es dort mal alles gab.
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Mit Katharina eine flotte Fahrt auf der Sommerrodelbahn bei Oberoderwitz |
Wir haben dann rechts im Wald einen Turm gesehen und beschlossen, da fahren wir mal hin. Der Turm entpuppte sich dann als Schloss Lemberk. Dort sind wir dann hingegangen. Das Schloss selbst konnte nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden, da diese nur auf Tschechisch waren, bin ich mit den Kindern nur auf den Turm gegangen.
Bevor wir dann nach Oybin gefahren sind, haben wir noch an diesen tollen Felsen angehalten. Der Zwischenstopp hat sich wirklich gelohnt.
Burg und Kloster Oybin sind sehenswert. Dort oben auf dem Berg gibt es einen Friedhof, auf dem sogar noch bestattet wird.
Am Mittwoch stand dann die geplante Fahrt in die Tschechei auf dem Programm. Ich war ganz mutig und habe mich getraut, nach Liberec zu fahren. Liberec ist eine tolle Stadt und hat uns alle fasziniert:
Das sind die Waldsteinhäuser, die ältesten, erhaltenen Häuser von Liberec. Sie stammen aus den Jahren 1678-1681. Wir mussten erst eine ganze Weile suchen, ehe wir die Häuser in der kleinen, schmalen Gasse entdeckt hatten.

Auf dem Rückweg zum Auto haben wir dann zwischen zwei Häusern den Jested entdeckt, den Hausberg von Liberec. Ich war als Schüler schon einmal dort auf dem Berg, allerdings konnte ich mich nicht mehr an den beschwerlichen Aufstieg erinnern. Das war sicher gut, denn sonst wären wir vielleicht nicht auf die Idee gekommen, auf den Berg hinauf zu gehen.
Hier zu Hause schütteln wir immer mit dem Kopf, wenn Urlauber wie die Sommerfrischler auf den Brocken gehen, wir haben es mit dem Jested nicht wirklich anders gemacht: T-Shirt, Sandalen und ohne Jacke. Schließlich war der Aufstieg ja gar nicht geplant.
Wir hatten in Liberec 20 Euro umgetauscht, allerdings, bevor wir auf die Idee kamen, auf den Berg zu gehen. Für eine Familienkarte für die Seilbahn hat unser Geld leider nicht gereicht, Parkgebühren mussten wir ja auch noch einplanen. Also: Zu Fuß hinauf. Wir sind ziemlich weit hochgefahren und haben dann dort einen Parkplatz angesteuert. Dass es weiter oben noch weitere Parkplätze gab, wussten wir (zum Glück) nicht, sonst hätten wir schöne Ausblicke nicht gehabt.
Das war der erste Moment, wo wir den Aufstieg bereut hatten, dass es noch steiler kommt, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Am Donnerstag waren wir dann alle ein wenig fußlahm, besonders ich (Sandalen sind nicht wirklich gutes Schuhwerk, um auf einen Berg hinaufzugehen). Aber Donnerstag stand dann für mich das Highlight auf dem Programm. Wir waren in Großschönau im Damast- und Frottiermuseum. Das Museum hat sich echt gelohnt, dort sind alte Webstühle und viele andere alte Maschinen ausgestellt. Hierzu hätte ich mir allerdings eine persönliche Erklärung gewünscht. So konnten wir die Maschinen nur ansehen und staunen. Wie sie funktionieren, wissen wir nicht wirklich. In Großschönau gibt es auch verschiedene Fabrikverkäufe, unter anderem einen der Damino GmbH. Dort wurden Tischdecken, Bettwäsche, Kopfkissen, Abtrockentücher - kurz alles, was aus Damast hergestellt werden kann, verkauft. Das war ein Paradies für mich. Meine Familie konnte das allerdings nicht verstehen und hat sich tierisch über mich lustig gemacht. Die können sich eben nicht über Kopfkissenbezüge, ein Stoffpäckchen oder eine Wundertüte freuen - aber ich!!!
Zeitmäßig waren wir im Urlaub völlig verpeilt, waren wir doch der Meinung, wir bleiben bis Sonntag. Glücklicherweise kam die Verwalterin Freitag am späten Nachmittag vorbei um abzusprechen, wie es mit dem Schlüssel sein soll und hat uns damit aus unserem Traum geholt. Mensch, wir konnten das Ferienhaus ja nur bis Sonnabend buchen. Also hieß es dann, alle Pläne über den Haufen werfen, Taschen packen und so langsam Abschied zu nehmen. Wir sind dann Freitag Abend Richtung Lückendorf gefahren, haben uns unser alkoholfreies Radler mitgenommen (musste ja alle werden) und haben dort die Aussicht auf die schöne Oberlausitz genossen.

Dresden war wie immer sehr schön, aber auch sehr voll. Wir haben mit den Kindern die Frauenkirche angesehen und waren auch in der Kirche drin. Es ist schon ein beeindruckendes Bauwerk, erst recht, wenn man bedenkt, was davon nach der Bombardierung übrig geblieben ist. Im Innern der Frauenkirche ist es unbeschreiblich, dafür finde ich immer keine Worte, das muss man einfach gesehen und genossen habe.
Zum Schluss sind wir mit den Kindern noch in den Zwinger gegangen. Katharina war von alles fasziniert, besonders vom Kronentor. Im Zwinger wurde wieder viel gebaut und so haben wir leider den Weg zum Nymphenbad nicht gefunden. Vielleicht hätten wir nur außen um den Zwinger herum gehen müssen, aber wir waren alle dermaßen fußlahm, dass wir dann entschieden haben: Jetzt reicht es. Dresden steht ja noch ein paar Tage und vielleicht bleiben wir mal ein paar Tage länger dort, dann können wir den Kindern alles in aller Ruhe zeigen - und vielleicht haben sie dann doch mal Lust auf das ein oder andere Museum.